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Hopfen: Unwetterschäden kurz vor der Ernte

(Wolnzach, st)

Am vergangenen Samstag wüteten Unwetter über ganz Bayern. Massive Schäden erlitten auch die Hopfenpflanzer Nieder- und Oberbayerns. Erste Eindrücke vom Ausmaß schildert Otmar Weingarten, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer e. V.: "Schäden am Hopfen entstanden in Niederbayern, bei Ratzenhofen, Elsendorf und Siegenburg. Von Aiglsbach aus war ein größeres Gebiet betroffen bis nach Ilmendorf über Geisenfeld. Und in der anderen Richtung der Achse waren Ober- und Untermettenbach, Rottenegg, Geiselfeldwinden und Niederlauterbach betroffen.

Insgesamt richtete das Unwetter in einem relativ großen Gebiet mit viel Hopfen Schäden an, die jedoch sehr unterschiedlich sind. Das wird auf jeden Fall Auswirkungen haben. Deren Größenordnung lassen sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestimmen, das hängt von Schätzungen ab. Ich selber habe auf meiner Strecke gesehen, dass sechs oder sieben Hopfengärten teilweise eingestürzt waren.

Zu den Aussichten und Erwartungen der diesjährigen Hopfenernte befragten wir Erich Niedermeier von der Hopfenforschung, Wolnzach: "Vorraussagen zur Ernte lassen sich derzeit im Detail noch nicht machen. Sie hängt sehr stark von der weiteren Witterung ab. Entscheidend ist die Frage: Wieviel Niederschläge bekommen diese Hopfen? Im letzten Jahr sah alles nach einer frühen Ernte aus. Doch in Wirklichkeit fand sie erst sehr spät statt, weil der August kühl und nass verlaufen ist. Wenn es 2007 auch so wird, haben wir ähnliche Verhältnisse.

Auch für die frühen Sorten ist ein Erntezeitpunkt noch nicht vorhersehbar, weil diese während dieser kühlen und nassen Phase der letzten Tage noch einmal vegetatives Wachstum gezeigt haben. Das heißt, sie setzten zu einer zweiten Blüte an. Damit gibt es überreife und unreife Dolden an einer Pflanze. Jetzt muss der Landwirt einen Kompromiss zur Ernte finden: Die späten Dolden sollten schon technisch zu ernten sein, aber die spät angesetzten müssen dabei auch noch verwertbar sein. Für die spätreifen Sorten kann man sagen, dass sie sich normal verhalten. Die Gefahr einer Unhomogenität ist nicht gegeben, man kann mit einer Durchschnittsernte rechnen".

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