SPD: Mindestlohn in der Diskussion
(Wolnzach, )(lt) Befriedigend besucht war die Veranstaltung, zu der der SPD-Ortsverein Wolnzach am Montag im Hotel Hallertau politisch Interessierte eingeladen hatte. Die kontroverse, aber faire Diskussion hatte den Mindestlohn zum Thema, einen Zankapfel, der die Nation auch auf Bundesebene seit einiger Zeit beschäftigt. Schafft er Arbeitsplätze oder trägt er eher dazu bei, Stellen abzubauen?
Thilo Bals aus Manching, der kürzlich als Kandidat der SPD für das Amt des Landrats nominiert worden ist, leitete die Podiumsdiskussion mit der gebotenen Sachlichkeit gegen über allen Wortmeldungen. Mit auf dem Podium standen MdB Annette Kramme, Günther Böhm (Leiter der Agentur für Arbeit in Pfaffenhofen), Petra Eisen vom Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, Matthias Stief (Personalmarketing), Roland Nosko von der Gewerkschaft und Karl Straub als Vorsitzender des Gewerbeverbands Wolnzach.
7,50 Euro ja oder nein? Das war die zentrale Frage, auf die im lebhaften Diskurs Antworten gesucht wurden. Roland Nosko erachtete aus Sicht der Gewerkschaften einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn nicht für nötig. Wenn die Arbeitnehmer in die Gewerkschaft eintreten, kämen sie auch in den Genuss aller vertraglich vereinbarten Tarifregelungen.
Bürgermeister Josef Schäch, der als Besucher an der Veranstaltung teilnahm, bezeichnete den Mindestlohn als "Zeugnis der Wertschätzung" und wichtige Voraussetzung für das Selbstwertgefühl des Arbeitnehmers.
Es dürfe nicht für viele Beschäftigte bittere Realität sein, dass sie trotz Arbeitsplatz an der Armutsgrenze leben müssen. "Arbeit", so betonte der Landratskandidat der Freien Wähler, "muss sich wieder lohnen". Viele Nuancen der gegensätzlichen Positionen beleuchteten die Besucher im Foyer des Hotels noch bis in den Abend, so berichtete ein Teilnehmer, denn: "Wichtige Entscheidungen müssen konstruktiv diskutiert werden."
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