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Brutaler Doppelmord erinnert an Verbrechen von Hinterkaifeck

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Volkenschwand, 18.11.2008 (pmt). Am Dienstagabend, 18. November, wurden auf einem Einödhof im Gemeindebereich Volkenschwand zwei Tote und eine schwerstverletzte Person mit mehrere Schussverletzungen aufgefunden. Nach den derzeitigen Erkenntnissen geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Bei den Leichen handelt es sich um den 55-jährigen Hausbesitzer und seine zwei Jahre jüngere Frau. Sie stammen aus einer alten Hopfenbauer-Dynastie. Die Verletzte ist die 32-jährige Haushälterin.
Die Kriminalpolizeiinspektion Landshut hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Gegen 19.20 Uhr teilte eine Zeugin der Polizeiinspektion Mainburg telefonisch mit, dass sie bei der Suche nach der 32-Jährigen im Gemeindebereich Volkenschwand in einem Zimmer auf dem Hof drei tote Personen aufgefunden hat. Die nach wenigen Minuten am Tatort eingetroffenen Polizeibeamten der Inspektion Mainburg konnten in dem Haus die zwei Leichen, Michael und Gabriele M., und die schwerstverletzte Haushälterin auffinden.
Nach notärztlicher Erstversorgung verlegten die Rettungskräfte die Schwerstverletzte mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus.
Sofort begaben sich Beamte des Fachkommissariates und der Spurensicherung der Kriminalpolizeiinspektion Landshut an den Tatort. Das Anwesen wurde großräumig abgesperrt und die Zufahrten abgeriegelt. Auch Vertreter der Staatsanwaltschaft Regensburg, des Schusswaffenerkennungsdienstes des BLKA München und ein Gerichtsmediziner suchten noch am Abend den Auffindeort auf.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen wiesen die Frauen mehrere Schussverletzungen auf. Die Umstände, die zu der Tat geführt haben, sind noch vollkommen ungeklärt. Das Ehepaar lebte auf dem Familienanwesen in Volkenschwand, auf dem auch noch der Vater des Opfers und die Familie des Bruders wohnen. Der 55-jährige ehemalige Brummifahrer saß nach einem Arbeitsunfall seit vielen Jahren im Rollstuhl, führte ein glückliches Leben mit seiner Frau (53) und der gemeinsamen Tochter. Entdeckt wurde die Bluttat von einer Bekannten der 32jährigen Haushälterin, die sich darüber wunderte, dass die Mutter nicht wie gewohnt ihre kleine Tochter vom Kindergarten abgeholt hatte. Die Bekannte fand die beiden Leichen und die schwerverletzte Haushälterin am Boden liegend vor.

Bürgermeister Albert Morasch kann die ebenso grausame wie rätselhafte Tat noch immer nicht fassen, ebenso wenig wie Bürger von Volkenschwand im Landkreis Kelheim. In letzter Zeit war die Familie von Michael M. von Schicksalsschlägen nicht verschont geblieben: Erst verstarb Mutter Theresa und dann Michaels Bruder Simon, der den Hof des Hopfenbauern bewirtschaftete. Erst vor wenigen Tagen feierte die Familie den 85. Geburtstag des Großvaters, doch auf unerklärliche Weise war die Zeit schon von Todesahnungen überschattet. Ein Bekannter behauptet, die Familie sei in Spekulationsgeschäfte verwickelt gewesen.

Der Pressesprecher der Polizeidirektion Landshut teilte hallertau.info auf Anfrage mit, dass die Polizei derzeit noch völlig im Dunkeln tappe. Weder Motiv noch Tathergang sind bislang bekannt. Die Beamten vermuten jedoch, dass es sich um zwei Täter gehandelt haben könnte, da die beiden Frauen Schusswunden aufwiesen und der Hausherr mit Stichen tödlich verletzt wurde. Derzeit wird das Anwesen der Mordopfer auf den Kopf gestellt, und es konnten bereits einige verwertbare Spuren sichergestellt werden. Hinweise zum Tathergang erhofft sich die Polizei auch von der Haushälterin, die jedoch derzeit aufgrund ihrer schweren Verletzungen nicht vernehmungsfähig ist.

Die Polizei bittet Personen, die verdächtige Wahrnehmungen im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen machen können, sich unter Telefon 0871/9252-2004 oder -2005, zu melden.

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