Auf gutem Weg: „Miteinander für Wolnzach“
(Wolnzach, lt)Ein erfolgreiches Jahr konnte der Gewerbeverband Wolnzach präsentieren, als sich zahlreiche Mitglieder im Hotel Hallertau zur Jahreshauptversammlung 2008 trafen. Für Unruhe sorgte allerdings ein Beitrag aus der Wolnzacher Woche, in dem auf Zweifel darüber hingewiesen wurde, „dass der alte Gemeinderat, insbesondere der damalige 2. Bürgermeister, und die Verwaltung“ von den Unregelmäßigkeiten im Gemeindehaushalt nichts mitbekommen haben sollen, und auf den auch Bürgermeister Jens Machold vor seinem Referat zu kommunalen Themen Bezug nahm.
„Viel Licht – viel Schatten“, so umschrieb der Vorsitzende Karl Straub in Kurzform das vergangene Jahr. Auf der Schattenseite führte er die noch immer zu „schleppend“ laufende Zentrumsdiskussion bezüglich Innerortbelebung an, und in Hinblick auf die prognostizierte Auto- und Weltwirtschaftskrise sah Straub positiv in die Zukunft, denn die sogenannten „Wirtschaftsweisen“ hätten noch nie Recht gehabt: „Warum also jetzt?“
Lichtblicke waren die Aktionen, die der Gewerbeverband durchgeführt hat: Der Gewerbeführer hat sich etabliert und ist auch online zum Download verfügbar. Die regelmäßigen Stammtische sind mit teilweise bis zu 60Teilnehmern immer gut besucht. Bei zwei Abgängen und sieben Neumitgliedern zeige sich die Mitgliederentwicklung mit positiver Tendenz, der Kindertag war – „Dank vor allem an die Damen!“ – wurde sehr gut angenommen, und herausragender Erfolg war die Leistungsschau im April: „Bei dem großen Publikumszuspruch zeigten sich die Aussteller äußerst zufrieden!“ Nicht nur deswegen habe das Vermögen der aus haftungs- und steuerrechtlichen Gründen geschaffenen „GewerbeförderungsGmbH“ im abgelaufenen Jahr gesteigert werden können.
Schriftführer Alfred Hammerschmid hob in seinem Bericht besonders hervor, dass die Firmen Demmel und Exposmart bei Kindertag und Leistungsschau mit dem Hackschnitzelbaggern und den Hüpfburgen – ohne Kosten für den Gewerbeverband! – besondere Attraktionen zur Verfügung gestellt hatten. Die überregionale Werbung, die Wolnzach durch das Bayerische Fernsehen mit der Übertragung des „Lauf 10!“, vom Gewerbeverband mitgetragen, erfahren habe, bezeichnete er als „unbezahlbar“.
Der Kassenbericht von Hans Leopold verzeichnete unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahresstand zwar ein starkes Plus, weil einige Aktionen wie Kindertag und Unternehmer-Dinner in diesem Jahr nicht mehr bezuschusst werden mussten und auch die Leistungsschau einen beträchtlichen Bruttogewinn erbrachte, doch werde dieses Geld natürlich in kommende Aktionen reinvestiert und komme so dem gesamten Wolnzacher Gewerbe zu Gute. Die Kassenprüfer Andreas Wehner und Richard Zieglmeier attestierten dem Bericht „keine Mängel“.
Vor dem Referat von Bürgermeister Jens Machold brachte Karl Straub ein Politikum ins Spiel, als er monierte, dass Ausschussmitglied und Verleger Eduard Kastner in einem Artikel der aktuellen Wolnzacher Woche die Stimmung in der Bevölkerung bezüglich der Unregelmäßigkeiten im Gemeindehaushalt folgendermaßen zusammenfasst: „Völlig unverständlich ist den Wolnzachern, dass der alte Gemeinderat, insbesondere der damalige 2. Bürgermeister, und die Verwaltung davon nichts mitbekommen haben sollen.“ Dies entspräche nicht der Maxime, Wolnzach nach vorne zu bringen, eine Maxime, die auch Eduard Kastner immer propagiert habe.
Auch Bürgermeister Machold als direkt Betroffener zeigte sich über das Zitat erbost: „Es geht mir hier nicht um mich“, erläuterte er seinen Unmut. Vielmehr sehe er in dem Artikel seine Mitarbeiter entweder als Lügner hingestellt, die verschleiern, was sie wissen, oder aber als dumm, weil sie nicht erkannt haben, dass die Haushaltsführung der Gemeinde Wolnzach nicht korrekt ausgeführt worden ist.
In seinem Referat zu kommunalen Themen betonte der Bürgermeister, dass die Gemeinde weiterhin die gewerbliche Entwicklung der Marktgemeinde vorantreiben werde, und plädierte für eine intensivere Zusammenarbeit mit den Gewerbeverbänden der Nachbargemeinden. „Wir haben einen guten Weg eingeschlagen“, beschrieb er die momentane Lage. Die Zahl der Krippenplätze konnte auf 36 erhöht werden, und man werde auch in Bezug auf Bildung und Ausbildung aktiv bleiben. Die erfolgreiche Lehrstellen- und Ausbildungsaktion sei ein Meilenstein in der Zusammenarbeit von Gewerbe und Gemeinde, und er dankte allen, die diese Aktion unterstützt haben. Auf dem Plan der Gemeinde stehe die Neuausweisung von ca. 32 ha Wohngebiet, und die lang vorangetriebene Aussiedlung der Kastner AG nehme nun auch konkrete Gestalt an. Die bereits begonnene Hochwasserfreilegung werde zügig fortgesetzt, und mit dem Kreisel am nördlichen Ortsende werde auch die Verkehrssituation gebessert. Mit dem geplanten Hüpfburgen-Park kann für die Marktgemeinde eine weitere Attraktion geschaffen werden: „Sie sehen, es werden 2009 in Wolnzach nicht die Lichter ausgehen!“
Einen besonderen Dank richtete Jens Machold an alle, die sich für Wolnzach einsetzen: „Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir Wolnzach weiterbringen“, und das gehe nur, und da war er sich mit dem Gewerbeverbandsvorsitzenden Karl Straub einig, „miteinander für Wolnzach!“
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