„Brass bavarese“: Konzert mit Spaß und Blech
(Wolnzach, lt)Ernst sei das Leben am Gärtnerplatz-Theater, heiterer war das Konzert, das das Blechbläserquintett des Staatstheaters im Wolnzacher Rathaussaal am Sonntag, sozusagen als krönenden Abschluss des Verkaufsoffenen Sonntags, bot. „Brass bavarese“, das Programm des Quintetts, stand für Musik mit dem schelmischen Lächeln des Profis und für Spaß mit einem kommunikativen Publikum.
Fester Bestandteil des Gärtnerplatz-Ensembles ist seit Jahren Fritz Winter jun., der aus Starzhausen stammt und mit Kulturreferent Alois Siegmund diesen Konzerttermin vereinbart hatte. Immer wieder gerne tritt Fritz Winter in seinem Heimatort auf, und diese Freude am Spiel, dieser Funke sprang sofort über auf das Publikum, das mit begeistertem Applaus reagierte. Und auf der Bühne agierten nicht nur Trompeter Christian Höcherl, Trompeter Hannes Oblasser, Hornist Thiemo Besch, Posaunist Hannes Mück und nicht zuletzt Posaunist Fritz Winter, auch die Komponisten wie Bach, Ravel, Händel und Verdi, nur leicht irritiert von der Besetzung des Quintetts, trugen ihr Teil bei zu einem weiteren gelungenen Konzert im Rathaussaal zu Wolnzach.
Fritz Winter moderierte, nein, er verband das Publikum im vollbesetzten Saal mit den Komponisten der vorgetragenen Stücke, die er als Mensch wie Du und Ich lebendig werden ließ: Giuseppe Verdi, der genial „La Traviata“ schuf, sei in Liebesdingen einfacher gestrickt gewesen als seine Kompositionen, Maurice Ravel war schon als Schüler so gut, dass ihn keiner hören und haben wollte, und ein gewisser „Anonymus“ allerdings, von dem er, Fritz Winter, zwar einige Stücke kenne, habe einen äußerst dunklen Lebenslauf, über den praktisch nichts herauszubekommen sei.
„Brass bavarese“ demonstrierte bravourös, dass Kompositionen auch mit ungewohnter Instrumentierung Ohr und Gefühl des Zuhörers erreichen – wenn sie von außergewöhnlichen Musikern gespielt werden. So konnte das Publikum es während des dreizehn Minuten langen Stückes namens „Pause“, bei dem Gelegenheit zur Getränkeaufnahme im „Trauungszimmer“ bestand, kaum erwarten, den zweiten Teil eines grandiosen Programms zu erleben, das „Brass bavarese“, sozusagen als freiwillige Zugabe, mit einer weihnachtlichen und musikalischen Reise um die Welt, von Schweden über die West-Indies bis nach Venezuela, furios abschloss.
Als wirkliche Zugabe kam dann noch weihnachtliches Liedgut aus Bayern zum musikalischen Zuge, und das Publikum dankte für die große Stimmung mit lang anhaltendem Applaus.
Aus der Hand des Kulturreferenten Alois Siegmund erhielt jeder Musiker zum Abschied eine Rose - ein schönes Danke für einen hervorragenden Konzertgenuss!
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