Verjüngungskur: Christian Dierl führt die Freien Wähler
Bewegte Zeiten haben Wolnzachs Freie Wähler hinter sich, und im Rückblick dankte der scheidende Vorsitzende Alois Siegmund bei der diesjährigen Mitgliederversammlung seiner Mannschaft, die sich bei der Kommunalwahl des letzten Jahres trotz allem nicht schlecht geschlagen habe. Bei der Wahl zum neuen Vorsitzenden fuhr Christian Dierl ein Bombenergebnis ein und konnte alle 22 Stimmen der anwesenden Wahlberechtigten gewinnen.
Alois Siegmund (2.v.l.) mit dem neuen Vorstand (v.l.): Georg Guld, Christine Fasold, Christian Dierl und Josef Riedl
Auch Landrat Josef Schäch als prominentes FW-Mitglied war ins Gasthaus Randelzhofer nach Geroldshausen gekommen, wo die Freien Wähler ihre Mitgliederversammlung hielten. Alois Siegmund hatte im Vorfeld schon erkennen lassen, dass er es an der Zeit hielt, den „Jungen“ die Verantwortung zu übertragen. Noch einmal ließ er die politische Arbeit der Freien Wähler im Gemeinderat Revue passieren und kam zu dem Schluss, man könne durchaus stolz sein auf das Geleistete. Wermutstropfen war, dass man für die Freien Wähler, obwohl zweitstärkste Fraktion, das Amt des 2. Bürgermeisters nicht habe einnehmen können. Für seine Gemeinderatskollegen versprach er, weiterhin „den Daumen dort draufzusetzen, wo etwas geändert werden muss“ und „Positives für die Gemeinde zu erreichen“.
Christian Köhler hatte eine Satzung ausgearbeitet, an der in lebhafter, aber konstruktiver Diskussion noch der Feinschliff vorgenommen wurde, zu dem der frühere FW-Gemeinderat Willi Frey mit seinem Fachwissen wesentlich beitrug, bevor die neue Satzung einstimmig verabschiedet wurde.
Am Kassenbericht von Martin Stockmaier stellte Kassenprüfer Willi Frey bei der Abrechnung des Starkbierfestes leichte Mängel fest. Ebenso müsse das Problem irrtümlich ausgestellter Spendenbescheinigungen, auch noch in Absprache mit einigen Beteiligten und dem Finanzamt, geklärt werden. Er beantragte deshalb, dem Vorstand eine Teilentlastung auszusprechen und die genannten Punkte auszuklammern. Diese Entlastung könne nach Klärung der Angelegenheiten in der nächsten Mitgliederversammlung ausgesprochen werden. Dem Antrag stimmte die Mitgliederversammlung zu.
Als Kandidat für den neuen Vorstand stellte sich der 29-jährige Maler- und Lackierermeister Christian Dierl vor. Er traue sich die Aufgabe zu, erklärte er selbstbewusst, die Freien Wähler in die Zukunft zu führen und übernehme gerne diese Verantwortung. In einer Demonstration von Geschlossenheit konnte er alle 22 Stimmen auf sich vereinen.
2. Vorsitzender wurde der Kfz-Meister Georg Guld (21 Ja/1 Enthaltung), Kassier wird Christine Fasold (20 Ja/2 Enthaltungen) und als Schriftführer fungiert Josef Riedl (20 Ja/2 Enthaltungen).
Beisitzer sind laut Satzung automatisch die FW-Gemeinderräte; im erweiterten Vorstand sitzen Annette Flicker, Albert Rossmann, Günter Dietrich und Christian Köhler; Kassenprüfer wurden Elfriede Peter und Franz Hofmeier.
Christian Dierl überreichte an den scheidenden Vorstand mit Alois Siegmund, Albert Rossmann und Martin Stockmaier ein Geschenk, selbstverständlich „in Orange gehalten“, und nachdem Josef Schäch als Kreisvorsitzender seine Überzeugung ausgedrückt hatte, man werde einen „guten Weg“ für die Freien Wähler finden, beschloss Christian Dierl die Versammlung: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit euch. Mit uns ist zu rechnen!“

P.S.: Als Dreingabe zu einer konstruktiven und positiven Mitgliederversammlung lieferte Alois Siegmund en passant einen Beitrag zur Kunst der Rhetorik: Ein unbedacht ausgesprochenes „Ich habe nicht aufgepasst“ ersetzte er mit der Gewandtheit der langjährigen Erfahrung durch ein „Das ist akustisch nicht rübergekommen“. Was uns, wie der gesamte Ablauf der Mitgliederversammlung, nichts anderes lehrt als folgendes: Der Mensch an sich ist durchaus in der Lage, sich vernünftig zu unterhalten.






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