Selber schuld: Date mit "Classic meets Jazz" im Hallertau-Gymnasium verpasst!
(Wolnzach, lt)Es waren noch Plätze frei in der Aula des Hallertau-Gymnasiums, als der „Leistungskurs Musik“ zur Konzertstunde lud und auf der Bühne eine eindrucksvolle Begegnung zwischen zeitgenössischer und klassischer Musik inszenierte: „Classic meets Jazz“ war das Thema, und wer an der Begegnung als Zuhörer und Zuschauer teilnahm, konnte sich glücklich schätzen. „Ein einzigartiges Programm“, sagte Erich Schlotter in seinen Begrüßungsworten, „und Sie bezahlen nichts dafür!“
Der Oberstudiendirektor hatte nicht übertrieben. Nathalie Bestmann führte gelassen und verschmitzt „mit dem nötigen Hintergrundwissen“ in und durch das Programm, das Johannes Mitterhuber am Flügel mit einem Bach-Praeludium eröffnete. Zügig weiter ging es mit Robert Schumann, dem das Streichquartett mit Angelika Tafelmaier die Ehre erwies, Eva Lang und Michaela Ehrl interpretierten Joseph Haydn, und Michael Leopold setzte mit Kazunori Miyakes „Chain“ auf der Marimba den nächsten Glanzpunkt. Claude Debussys Nymphe „Syrinx“, deren musikalischen Ansprüchen an die Querflöte Katharina Leopold bravourös genügte, und „Clair de Lune“, das Angelika Tafelmaier am Flügel zum Leuchten brachte, begleiteten in die Pause.
Dann war Schluss mit Klassik! Wie die Blues Brothers kamen Michael Leopold, Johannes Mitterhuber und Martin Zimmermann auf die Bühne und stellten Henry Mancinis schwingenden „Peter Gunn“ vor. Modern wurde es mit Reamonns „Tonight“ (Eva Lang, Katharina Leopold), und Michaela Ehrl zauberte aus dem Flügel – mit vorzüglicher Unterstützung der „Soundpool Inc.“ – mit „Wintertime“ eine Hommage an Vivaldis „Vier Jahreszeiten“.
Mit Rodion Czedrins „Humoresque“ (Eva Lang), Leonard Bernsteins „Elegy for Mippy“ (Martin Zimmermann) und Oscar Petersons „Place St. Henri“ (Johannes Mitterhuber) steuerte der faszinierende Musikabend auf ein furioses Finale mit Ary Barrosos „Brazil“ zu: Michael Leopold, Johannes Mitterhuber und Martin Zimmermann, in blendend gelaunter Bestform!
Als wäre es damit nicht genug des Guten, des Hervorragenden, setzte der Leistungskurs, der seinen Namen allemal verdiente, mit seinem Lehrer Michael Sandt, bis dahin nur hinter dem Vorhang unsichtbar dirigierend, noch einen drauf: „Old Mc Donald had a Farm“ füllte in der fulminanten A-capella-Version mit Sense, Rechen und Gabel die komplette Bühne nicht nur hörbar mit Musik, sondern auch sichtbar mit dem Spaß, den diese jungen Leute an der musikalischen Performance hatten und dem begeisterten Publikum mit nach Hause gaben!
Selbst schuld war, wer – ob Lehrer, Eltern, Schüler, ob Wolnzacher oder Auer, ob Musikfreund oder nicht – sich diesen Abend hatte entgehen lassen, und ein mitwirkender Schüler brachte das Problem auf den Punkt: „Diese Leute sind alt genug, um zu wissen, was sie nicht tun!“ Dem ist nichts hinzuzufügen als ein uneingeschränktes „Bravo!“
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