Festabend des Gewerbes beeindruckt
(Wolnzach, ted) Der Samstagabend des Partnerschaftswochenendes Wolnzach-Poperinge gehört traditionell dem Gewerbeverband. Landrat Rudi Engelhard, Bürgermeister Josef Schäch und Jens Machold, Christoph Dejaegher und Jurgen Vanlerberghe folgten gerne der Einladung in den Feststadel, ebenso die Hopfenköniginnen und -prinzessinnen der beiden Orte. Dort waren die Tische festlich geschmückt, insbesonders mit frischem Hopfen, Krammer-Reichold sevierte ein kalt-warmes Buffet in drei Gängen, erlesene Weine - ein zweites Unternehmerdinner, allerdings ohne Musik.
Doch die fehlte nicht, weil viele Reden auf dem Programm standen. Eröffnung durch den Wolnzach Gewerbeverbandsvorsitzenden Karl Straub mit Begrüßung der Gäste und Gastgeber, ein kurzes Grußwort vom Poperinger Bürgermeister Christoph Dejaegher (vorbildliche Partnerschaft über Jahrzehnte, insbesonders auch zwischen Gewerbeverbänden, ein Programm für die Gäste, hinter dem ein Herz klopft) und vom Stellvertreter und Tourismus-Schöffen Jurgen Vanlerberghe, der in einem professionellen Fremdenverkehrsverein für seine Stadt viel Entwicklungspotential erkennt und umsetzen will mit Parallelen zur touristischen Entwicklung Wolnzachs (Hopfenmuseum, Programme, Hotels). So werden die Gewerbetreibenden auch indirekt davon profitieren. Vanlerberghe war bis zu Beginn 2007 selbst Gewerbeverbandsvorsitzender, legte dieses Amt aber nieder, weil er durch die Stadt direkt wirken will. Er wird aber immer dem Gewerbe eng verbunden sein.
Neuer Vorsitzender: Gilbert Orbie
Sein Nachfolger bei "Handel & Neringen" Gilbert Orbie, Ex-Radprofi und heute Inhaber eines Radgeschäfts, hielt seine erste Rede in deutsch. Er lobte die Gastfreundschaft Wolnzachs. Die Reise ist es wert. Schon nach einem Tag fühle er sich zuhause. Es werde schwer sein, sie 2008 einzuholen, wenn der Gegenbesuch ansteht.
Das Poperinger "Nonnenbier" als Überraschung
Guy Osteux ergänzte, dass diese Rede Orbie schlaflose Nächte bereitet habe und leitete ein, welche Geschenke die Poperinger für die Gastgeber mitgebracht haben. Pierre Kestelijn erklärte sie: Poperinge habe ein neues Bier kreiert - das Nonnenbier, ein Schwesterbier des berühmten Trappistenbiers, das in Belgien die beste Note erhalten habe. Der 83jährige hat jahrzehntelang mit seinem guten Deutsch und seinem Charme die Beziehungen der Gewerbeverbände gefördert, Freundschaften begründet und Informationen gegeben. Er wünscht sich, noch einmal nach Wolnzach kommen zu können.
Mit vielen Geschenken kam Weihnachtsstimmung auf
Nach vielen Umarmungen und Geschenken auch vom Wolnzacher Gewerbeverband an die Gäste - es war ein Bild wie unter dem Christbaum - setzten die Hopfenköniginnen Johanna Seidl und Seline Riquiere die Grußworte fort: in Englisch und abwechselnd Satz für Satz. Straub läutete dann die beiden Wolnzacher Schwergewichte ein: Landrat Rudi Engelhard und Bürgermeister Josef Schäch. Engelhard schloß bei bei Vanlerberghe an: der Tourismus werde im Landkreis Pfaffenhofen angekurbelt und zeige erste Früchte. Er freue sich aber, nächstes Jahr in Poperinge wieder viele gute Eindrücke aufzunehmen. Ansonsten böte der Landkreis eine europaweit gute Entwicklung. Nun gelte es auch, Bürokratie abzubauen.
Schäch 18 wie Schäch 1
Schäch hielt eine großartige Rede. Für die Flamen vielleicht etwas zu schnell, aber sie spürten die Atmosphäre, den Enthusiasmus. Ein Mann nach 18 Jahren Bürgermeisteramt rhetorisch versiert, voller Erfahrungen, aber auch noch geprägt von Tatendrang. Schäch 18 soll wie Schäch 1 werden. Schäch sprach den Gewerbetreibenden Mut zu. Statt "einzeln handeln" sei die Solidarität , die Gemeinsamkeit gefragt. Schäch: "Früher schauten wir, wie's nach oben geht, wie wir Steuern sparen, heute ist der Mittelstand bedroht, es geht um die Existenz vieler." Auch die Banken seien doch Mittelständler. Die Globalisierung nutzen, Monopole bekämpfen, sei Gebot der Stunde. Auch der Mittelstand müsse neue Wege gehen, kreativ sein. Insofern sei der Generationswechsel positiv. Vielleicht gelinge doch noch eine Ehe aus zwei Orten. Die Jugend liegt Schäch besonders am Herzen, sie sei die Zukunft. Das Deutsche Hopfenmuseum zähle schon 50 000 Besucher, die Übernachtungen in Wolnzach stiegen von 5000 auf 20 000 pro Jahr. Es lohne, diesen Weg weiter zu gehen, der Qualität, Kultur und Menschlichkeit, der Identität. So wird Schäch auch als "nobody" nächstes Jahr nach Poperinge kommen und die Partnerschaft weiter mittragen. Dann werde die Besichtigung des neuen Belgischen Hopfenmuseums in Poperinge nachgeholt, was bisher in der vielen Tagespolitik leider auf der Stecke blieb.
Viele interessante Tischgespräche
Nach so vielen großen Worte schmeckten die Nachspeise und das Käsebuffet besonders gut. Die Gespräche am Tisch brachten die beiden Nationen näher. Sprachbarrieren der Jüngeren mussten überwunden werden. Dann fanden sich viele Gemeinsamkeiten. Gerade auch die Hopfenköniginnen schlossen Freundschaft. Ein Abend, der dem Unternehmerdinner vom 20. Juli in nichts nachstand. Die Freundschaft der Gewerbeverbände, der Politiker, der Aktiven bekam neues Leben. Eine Freundschaft, auf die wir gar nicht genug stolz sein können. Der erste Höhepunkt der Begegnung Poperinge-Wolnzach 2007.
Begegnung der Schützen
Während die Delegation "Handel & Neringen" den Festabend mit ihren Freunden aus dem Wolnzacher Gewerbeverband feierte, traf sich die Delegation der Poperinger Schützen mit den Schützenfreunden aus der Hopfenmetropole. Bei einem zünftigen Grillabend tauschten die Schützenbrüder "internationale" Schützenerfahrungen aus, und bei gutem Bier und Schmankerl vom Grill wurden neue Freundschaften geschlossen und bestehende vertieft.
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