Agnes Bernauer grandios anrührend und romantisch

„Und die Liebe siegt immer“ war ihr Motto. Noch heute, mehr als 500 Jahre später ist das tragische Schicksal der Agnes Bernauer jedem bekannt. Damals, im ausgehenden Mittelalter, der Buchdruck war noch nicht erfunden, die Renaissance dämmerte erst am Horizont, da stellten sich zwei Liebende gegen alle Konventionen und berühren damit die Herzen der Menschen bis heute.

Die Augsburger Baderstochter war die große Liebe von Herzogssohn Albrecht III. Die Bernauerin war nicht standesgemäß und wurde am Ende ermordet, aber zuvor verbrachte das Paar um das Jahr 1430 herum glückliche Jahre in Vohburg. Welche Kulisse wäre geeigneter für die Festspiele, welche Ruine romantischer als die Burg Vohburg?

Auch die Festspiele sind schon historische 100 Jahre alt, ein neues Stück eng an den geschichtlichen Quellen orientiert schrieb die promovierte Theaterwissenschaftlerin Isabella Keim aus Ingolstadt und es gelang eine mitreissende Inszenierung.

Die Vohburger übertrafen sich selbst, mehr als 150 Schauspieler traten auf, von den Kostümen bis zur Beleuchtung stimmte alles. Pferde und Wagen, Gaukler, mittelalterliche Musiker, sogar Feuerschlucker brauchen keinen Vergleich mit den großen Häusern scheuen. Ein echter Falke flog dicht über die Köpfe der faszinierten Zuschauer, die mitten im höfischen Leben waren.

Ihre Schönheit, gepaart mit Liebreiz und Mut soll alles übertroffen haben, sagt die Legende von der Agnes Bernauer. Die Schauspielerin Susanne Bogenrieder kommt der Figur sehr nahe und zusammen mit Matthias Kolbe liefert sie ein wundervolles Liebespaar.

Die Premiere war mit knapp 700 Gästen ausverkauft, mehr als 20 Bürgermeister der Region waren anwesend, der amtierende Landrat Westner ebenso wie Minister Schneider, der die Grüße von Horst Seehofer überbrachte.

Unter www.agnes-bernauer.de können noch Karten für die restlichen Vorstellungen bestellt werden.