3. Hallertauer Inline-Tour
(Mainburg/Uttenhofen, hpb)Von 1996 bis 1999 veranstaltete der Bayerische Rundfunk seine BR-Inline-Tour. 1999 bewarb sich der Ball-Club Uttenhofen e. V. um die Ausrichtung des Finales und bekam prompt den Zuschlag: Die letzte der vier 4tägigen Rundfahrten führte von Memmingen nach Pfaffenhofen, einige tausend Gäste empfingen die 700 Skater mit einem großen Bürgerfest am Hauptplatz.
Nachdem der BR seine Inline-Tour einstellte, offenbar wegen Unstimmigkeiten mit dem Organisator, rief der BCU im Jahr 2000 kurzerhand eine eigene Inline-Tour ins Leben: Fast 100 Skater waren auf der 1. BCU-Ilmtal-Inline-Tour von Geisenfeld nach Uttenhofen mit dabei. In den folgenden Jahren variierten und verlängerten die BCUler ihr Strecke mehrmals. 2005 schließlich fand die erste Ganztagestour statt, nun als 1. Hallertauer Inline-Tour mit Unterstützung des Landkreises Pfaffenhofen.
Zum dritten Mal also organisierte heuer der BC Uttenhofen an Mariä Himmelfahrt die Hallertauer Inline-Tour - diesesmal erstmalig durch die drei Landkreise Kelheim, Freising und Pfaffenhofen. 150 Teilnehmer wurden von der Sonne fast ein bischen zu sehr verwöhnt, und bei einigen Bergprüfungen rann der Schweiß in Strömen. Besonderes Highlight war der Auftritt vom amtierenden Weltmeisterschaftsvierten und Deutschen Meister im Freestyle-Slalom auf Inline-Skates, Mischa Gurevich, der am Wolnzacher Volksfest mit "Schlangenbeinen" und in atemberaubender Geschwindigkeit die Slalomhütchen umkurvte.
Akrobatik pur: Mischa Gurevich und Stephan Ullmann mit atemberaubenden Slalomeinlagen bei der Mittagspause am Wolnzacher Volksfest
Nachdem einige letzte Regentropfen in der Früh abgetrocknet waren, konnten auch die letzten Wetterpessimisten überzeugt werden, dass einer gelungenen 3. Hallertauer Inline-Tour nichts mehr im Wege steht. Nach insgesamt sieben Inline-Touren im Landkreis Pfaffenhofen wagten sich die Organisatoren vom BC Uttenhofen erstmals an eine "landkreisübergreifende" Strecke mit Start am Mainburger Krankenhaus. Die Krankenhausküche hatte Energiedrinks gemixt, das Team vom Mainburger Injoy-Sportstudio bot eine Aufwärmgymnastik an und der Kelheimer Landrat und Schirmherr Dr. Hubert Faltermeier gab den Skatern seinen "Reisesegen" mit auf den Weg. Rund 15 Kilometer betrug die erste Etappe bis Rudelzhausen, wo sich der Tross mit Bananen und Getränken für eine harte Bergprüfung stärkte: Vor der Mittagspause am Wolnzacher Volksfest mussten nahe der Ortschaft Berg (Gemeinde Rudelzhausen, Landkreis Freising) nämlich fast 100 Höhenmeter zum höchsten Punkt der Tour mit 510 Metern ü. M. bewältigt werden.
Mittagstisch und Radlermassen schmeckten in Wolnzach dann umso besser, die Festküche hatte eigens ein Skatermenü aufgetischt. 2. Bürgermeister Jens Machold begrüßte in Vertretung von Josef Schäch die Skater und hatte für drei besondere Teilnehmer kleine Gastgeschenke parat, die frischgebackene Hopfenkönigin Eva Maria Hagl und ihre "Vize" Ingrid Penger steuerten noch ein paar Busserl bei: Josef Schulz aus Geroldshausen hatte als "Streckenchef" der Hallertauer Inline-Tour eine anspruchsvolle, aber von allen Teilnehmern hoch gelobte Route ausgetüftelt. Hans Gollnhofer aus Hettenshausen war bisher bei fast jeder Tour dabei und schnallte sich heuer sogar trotz schwerer Schulterverletzung seine Skates an. Mischa Gurevich schließlich begeisterte als Freestyle-Skater mit seinem Partner Stephan Ullmann nicht nur die Inline-Freaks, sondern noch gut 200 Zaungäste mit seiner Slalom-Show: Vorwärts, rückwärts, im Wechsel, auf einem Bein, ja sogar auf nur einer Rolle wand er sich geschickt durch einen rund 16 Meter langen Slalomparcours und erntete in den Verschnaufpausen tosenden Applaus. "Das gibt's nicht: So schnell wie der fährt, kann ich gar nicht schauen", war der Kommentar eines begeisterten Zuschauers aus Kleinreichertshofen.
Die Etappe nach dem Mittagstisch verlangte den Inline-Skatern alles ab: Während der Planet am Himmel glühte, mußten über Niederlauterbach nach Rottenegg kurz hintereinander nochmals zwei heftige Steigungen bewältigt werden. Gerne in Anspruch genommen wurde dabei die Hilfe von vier Mopedfahrern, die mit ihren wendigen "Honda DAX" als Schlepp- und Shuttleservice beste Unterstützung boten. Die Talabfahrt nach Rottenegg entschädigte jedoch für die Strapazen, und hier wie auch auf der restlichen Tour hatten die vier begleitenden "Sani-Skater" nur maßvoll zu tun: Außer einigen kleinen Schürfwunden kamen nämlich alle Teilnehmer unverletzt und gesund ins Ziel. In Geisenfeld wurden die Skater hoheitlich bewirtet: 1. Bürgermeister Josef Alter ließ es sich nicht nehmen, einen "Kracherlstand" aufzustellen und persönlich Wasser und Apfelschorle auszugeben. Der abschließende Home-Run über Parleiten, Fahlenbach und Rohrbach nach Uttenhofen war schließlich nur noch Formsache, und im Rahmen des 11. BCU-Sportfestes wurden die 150 Inline-Skater im Ziel am Uttenhofener Sportplatz herzlich empfangen. Alle Hände voll zu tun hatten zwei Physiotherapeutinnen vom Team der Ilmtalklinik, die zahlreiche müde Beine massierten. Der Pfaffenhofener Landrat Rudi Engelhard und Pfaffenhofens 1. Bürgermeister Hans Prechter zollten in einer anschließenden Feierstunde des BC Uttenhofen auch den Skatern ihren Respekt für deren ausdauernde Leistung. Organisator Wolfgang Inderwies bedankte sich herzlich bei allen Helfern, vor allem bei den unterstützenden Firmen und Sponsoren, den Polizisten und den Lenkern aller Begleitfahrzeuge. Fotos von der 3. Hallertauer Inline-Tour werden in Kürze unter www.skate-the-hallertau.de veröffentlicht, als Termin für die nächste Tour ist der 15. August 2008 bereits ins Auge gefasst.
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