Ein Kommentar von Eduard Kastner

Warum und wie der Förderverein weiterbestehen soll

(Wolnzach, ted)

75 000 Euro hat der Förderverein Schwimmbad der MaWo bereits überwiesen. Doch noch weitere sieben Raten à 25 000 Euro sind zugesichert. Nicht so streng, dass der Vorstand dafür mit seinem Privatvermögen haftet, wie es bei Schulden des Vereins das Gesetz fordert. Aber hat der Verein und seine Initiatoren nicht eine moralische Schuld? Natürlich müssen ein Gemeinderat und sein Bürgermeister das Risiko der Entscheidung aufgrund einer solchen Absichtserklärung auch abschätzen – und der Steuerzahler haftet für die Politik. War es leichtsinnig, bei 185 Mitgliedern darauf einzugehen? Aber dem Gemeinderat muss an dieser Stelle auch eine Lanze gebrochen werden: er wollte keine 250 000 Euro Mehrschulden. Die Public-Private-Partnerschaft war gerade flügge geworden. Seine Väter glaubten fest an das Modell, nachdem Förderkreise beim Hopfenmuseum und Gymnasium alle Ziele erreichten. Und wünschten sich nicht viele, dass das 50-Meter-Becken doch kommen soll? Verstanden die Bürger die Knickrigkeit des Gemeinderats?

Sollte der Förderkreis Schwimmbad überleben, muss eine neue Regelung für die Bezuschussung der MaWo gefunden werden. Es gab in der „Post“ doch viele, die gerne ihre 100 Euro weiter entrichten wollen – aus moralischer Verpflichtung oder aus Begeisterung für das Bad, das so toll geworden ist. Und kann sich der Markt Wolnzach bei der jetzt bekannten Schuldenlage es sich überhaupt leisten, diese Spenden abzulehnen? Ludwig Schechinger ist selbst 3. Bürgermeister, also auch Teil der Gemeindeorganisation. Es soll ihm aber kein Vorwurf gemacht werden. Wie viele Stunden hat er doch für das Schwimmbad als Referent gekämpft, gearbeitet und dann noch im Förderkreis geopfert. Aber sein Frust muss hinter die große Aufgabe treten. Heute muss zusammen gestanden werden, Wolnzach wieder aus der „Krise“ zu führen. Wir können uns auch keine weitere öffentliche Blamage bei den umliegenden Gemeinden leisten. Wolnzach wäre plötzlich zum Jammertal verkommen. Nein, in Wolnzach sind Krisen da, um bewältigt zu werden. 175 000 Euro sind viel Geld. Aber das haben alle gewusst. ARS-Altmann schenkte letztes Jahr dem Markt 100 000 Euro. Heute ist dies nicht mehr möglich. Aber wer rechnete auch schon mit einer Weltwirtschaftskrise und einer Automobilkrise insbesondere? Es wäre schon edel für den Förderkreis Schwimmbad zu überleben, die Schuldzinsen für verbliebene Mehrkosten von 175 000 Euro zu tragen und mit der Tilgung auf bessere Zeiten zu warten. Dann wäre dem Steuerzahler kein Schaden entstanden und genügend Zeit, mit Tombolas etc. die Tilgung anzugehen. Wir alle lieben das neue Schwimmbad. Wir wollen es nicht mit Pech besudeln.

Eduard Kastner

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