Präsident des Bauernverbandes zu Gast

Gerd Sonnleitner gratuliert der IGN Niederlauterbach

(Niederlauterbach, )

Nach der Besichtigung der Hopfengärten trafen sich die Teilnehmer der IGN-Veranstaltung wieder im Saal des Gasthauses Reich und bei Kaffee und Kuchen begrüßte Georg Breitner auch die Hopfenmajestäten Eva-Maria Hagl und Ingrid Penger. In den anschließenden Grußworten brachte der Wolnzacher Bürgermeister Josef Schäch seinen Respekt seine Freude darüber zum Ausdruck, so tüchtige Hopfenbauern in seiner Gemeinde zu haben. Landrat Rudi Engelhard zollte der IGN große Anerkennung für das Geleistete: "Ich weiß, dass der Erfolg mit Wissen und Können verdient worden ist." Statt "Orden" hatte er der IGN zwei Landkreis-Krügerl mitgebracht.

MdL Max Weichenrieder, Gründungsmitglied der Interessengemeinschaft, dankte vor allem den Brauern für ihr Vertrauen in die Arbeit der Niederlauterbacher, und war stolz darauf, "dass wir das Vertrauen der Brauer nicht enttäuscht haben".

Mit Spannung erwartet betrat dann Gerd Sonnleitner das Rednerpult. Der Präsident des Deutschen und Bayerischen Bauernverbandes rückte die Position der Landwirtschaft wieder ins rechte Licht. Europäisch gesehen ist die deutsche respektive bayerische Landwirtschaft wieder "Motor Nr. 1" geworden: Bayerns Landwirtschaft habe den Export in letzter Zeit - "Das hat Rot-Grün nicht geschafft!" - wieder gesteigert, und das liege vor allem daran, dass auch die Qualität gesteigert werden konnte: "Wir liefern Qualität:"

Nicht nur darin liege die Bedeutung der Landwirtschaft, vielmehr trage sie auch zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. "Der Herrgott hat uns diese Landschaft zwar geschenkt", formulierte Sonnleitner gut gelaunt, "doch dass sie so schön ist, liegt schon auch ein bisschen an uns!" Unter dem Herrgott wäre sie wohl "ein bisschen verwildert!"

Dass momentan die Preise für Molkereiprodukte steigen, muss für ihn auch die Konsequenz haben, dass "die Preiserhöhung auch beim Bauern ankommt". Trotzdem dürfe man nicht vergessen, dass ein Pfund Butter den Verbraucher heute nicht mehr koste als vor 20 Jahren. Im Vergleich mit anderen Ländern sei in Bayern der Ausgabenanteil der Haushalte für Nahrungsmittel auf 11,3 % gesunken: Vor 25 Jahren lag er noch bei 21 %.

Dass die Preise noch oben gehen, sei ein allgemeiner Trend, doch kämpfe er dafür, dass damit auch höhere Einkommen für die Bauern herausschauen. In diesem Sinne plädierte er für vernünftige Verträge, die "atmen können", und dazu müssen die Bemühungen gemeinsam vorangetrieben werden. "Leben und leben lassen" könne man dem als Motto wohl vorgeben. Aktuelle politische Herausforderung sei das Erb- und Schenkungssteuergesetz, wo der Bauernverband vehement dafür kämpft, dass "unsere Höfe ohne existentielle Belastungen weiter vererbt werden können". Die Erhaltung des Eigentums sei oberstes Gebot.

In zentralen Punkten müsse auch der derzeitige Entwurf zur Reform der landwirtschaftlichen Unfallversicherung nachgebessert werden. Dass die Regelungen zu den Saisonarbeitskräften nach wie vor für Ärger sorgen, sei bekannt. Sonnleitner forderte hier eine größere Freizügigkeit am Arbeitsmarkt, damit mit "unseren Polen" auch längerfristige Arbeitsverträge abgeschlossen werden können und die Saisonarbeitskräfte speziell aus dem Ostblock nicht z.B. nach Österreich abwandern.

Sonnleitner zeigte sich in seiner gut gelaunten Rede, die bei den Zuhörern im Gasthaus Reich mit viel Applaus quittiert wurde, überzeugt, dass auch diese Herausforderungen gemeistert werden. Doch mit Reden, so habe er gehört, könne man auch vieles kaputtmachen, und deshalb komme er nun zum Ende. Er betonte noch einmal, dass die Bauernfamilien und insbesondere die IGN stolz sein können auf ihre Produkte und Leistungen, und mit einem gesunden Maß an Zuversicht und bodenständigem Selbstbewusstsein werde man die Herausforderungen gemeinsam anpacken. Der Präsident des Bauernverbandes wünschte noch eine gute Ernte und weiterhin viel Glück und Erfolg.

Georg Breitner überreichte Gerd Sonnleitner einen Hopfenkranz als Zeichen der Gemeinsamkeit und bedankte sich für seine nicht nur informative, sondern auch unterhaltsame und mutmachende Rede, was das Publikum mit anhaltendem Applaus bestätigte.

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