Hopfenrundfahrt 2007 mit Miller und Seehofer

Reiche Ernte bei Hopfen und Politik

(Wolnzach/Hüll, )

Soweit von Sturmschäden verschont, werden die Hallertauer Hopfenpflanzer 2007 eine gute Ernte einbringen - in Ertrag und Alpha. Die hohen Neuvertrags- und Freihopfenpreise geben dem Hopfen seinen Glanz wieder, lässt ihn wieder zum "grünen Gold" werden und da liegt es nahe, dass zur diesjährigen Hopfenrundfahrt selbst Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer kommt. In Wahlkampfmanier. Denn im September braucht Seehofer die "Basis" zur Nominierung als CSU-Vorsitzender. So lässt der Ingolstädter kein Volksfest und keine größere Ansammlung aus. Im Hopfen kann der Bundeslandwirtschaftsminister tatsächlich auf Dank hoffen, denn die Vertreter der Verbände loben seinen Einsatz für die Sonderkultur, auch wenn er am Dienstag freimütig zugab, nicht allzu viel über den Hopfen zu wissen. Doch da kann er immer auf die Fachkompetenz des Bayerischen Landwirtschaftsministers Josef Miller bauen, der ihn generell auf den Kurs Bayerischer Agrarpolitik einschwor. Miller war deshalb bei der diesjährigen Hopfenrundfahrt so richtig in seinem Element. Ihn kümmerte es nicht, dass die zusätzlichen Ehrengäste und Journalisten wegen Seehofer kamen. Gleich vier Busse waren dieses Jahr nötig, die 180 Gäste durch den Landkreis Pfaffenhofen, dem Gastgeber 2007, zu befördern: vom Hopfenmuseum Wolnzach über Pfaffenhofen nach Siebenecken, dem Anwesen Anton Hubers, von dort nach Hüll, wo Dr. Klaus Kammhuber in die Analytik des Hopfens einführte und die politischen Statements zum Hopfenmarkt 2007 abgegeben wurden von den Ministern, Hausherrn Michael Doetsch (Gesellschaft für Hopfenforschung), Dr. Pichlmaier und Stephan Barth mit weiterem Fototermin der Minister als Einhänger an de Hopfenpflückmaschine. Dann ging es über Oberlauterbach zurück zum Hopfenmuseum, wo in der Abendsonne ein "Hopfenzupfermahl" serviert wurde.

Ja die Sonne passte zur Grundstimmung aller Teilnehmer. Hohe Preise lassen das Wirtschaften wieder lohnenswert werden - nach 15 Jahren Existenzbedrohung. Dass die Hallertau so gut aufgestellt ist, hat sie der Selbstorganisation, der Qualitätspolitik der Hüller Forschung und ihrer schnellen Realisierung in der Praxis zu verdanken. So gab es nur Gewinner. Alle hatten zu diesem Erfolg ja irgendwie ihren Beitrag geleistet. Selbst der Wechselkursnachteil gegenüber den USA ist dieses Jahr außer Kraft gesetzt. Die Brauer sind um jeden Zentner Hopfen froh, der 2007 geerntet wird. Aber sie werden so viel Hopfen bekommen als sie brauchen. Der Inhalt der Dolden verspricht einen hohen Brauwert (25-30% mehr Alpha als 2006). Da braucht nicht einmal mehr der Sud gestreckt zu werden.

So freuen sich auch die Brauer über die positive Entwicklung am Hopfenmarkt. Nun muss um den Nachwuchs in den Hopfenbetrieben nicht mehr gebangt werden. Die Not bei der Braugerste ist ein echtes Problem der Brauer. Hier fiel die Ernte 2007 wieder viel zu gering aus. Im Gegensatz dazu ist der Hopfen schon über den Berg. Allerdings stehen auch die Verträge bis 2010, teilweise bis 2013 und darüber. Wenn sich die Pflanzer strikt am Vertragsmarkt orientieren, werden sich so schnell keine Überproduktion und damit schlechte Preise ergeben. So sieht es Dr. Pichlmaier ebenso wie Stephan Barth als Sprecher des Hopfenwirtschaftsverbands.

Das Grußwort von Landrat Rudi Engelhard, die Reden von Landwirtschaftsminister Josef Miller, die offizielle Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums zur Ernte 2007, die Rede von Dr. Johann Pichlmaier, die Rede von Stephan Barth (Vorsitzender des Hopfenwirtschaftsverbands), die offizielle Hopfenschätzung 2007 und die komplette Teilnehmerliste der Hopfenrundfahrt finden Sie hier in einem PDF!

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