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Abschied von einer Legende

(Pfaffenhofen, ala)

Altes weg und Neues hin. Ja, das geht. Alles geht. Natürlich. Sicher gut durchgerechnet von den Machern, der geplante Neubau eines Büro- und Geschäftshauses auf dem Sigl- und Franzbräuareal. Sicher.

Schön wird’s werden, neu wird’s werden. Glatt, steril und seelenlos.

Kein „Wuidpferd’l“ oder „Isarflimmern“ vom Isarindianer Willy Michl wird mehr über den Hauptplatz donnern. Keine Weltgrößen wie Eddie Palmieri oder Tyla werden sich mehr gut aufgehoben und heimelig fühlen in der gemütlichen, fast familiären „Musikkneipe Siglbräu“. Zwanzig Jahre lang das zweite Wohnzimmer vieler Pfaffenhofener und Garant für gute Konzerte mit Spitzenmusikern. Auf über hundert Liveacts kann Adi Descy mit seiner Truppe zurückblicken, zusammen mit Stammgästen, Publikum aus dem Landkreis und weit darüber hinaus.

Die Pfaffenhofener Band „Straight Bourbon“ hatte die Ehre, letztmalig fantastischen, authentischen Livesound durch den Sigl zu jagen. Und fast war’s wie immer. Gute Musik, Sympathische Musiker, freundlicher Service, Adi am Bierausschank oder unterwegs von A nach B. Eng war’s wie immer bei den gut besuchten Konzerten. Nur die Gesprächsfetzen waren andere an diesem Abschiedsabend. „Ja mei..“ und „schad drum“, „woasdas no“ und „Kulturverlust“ lassen sich aufschnappen in der dichtgedrängten Besuchermasse. Wo wird man sich wiedersehen, wo wird eine Musikkneipe mit nur annähernd ähnlicher Qualität neu geboren werden in Pfaffenhofen?

Es gibt Dinge im Leben, die sind nicht austauschbar.

Der Siglbräu ist eines davon. Schad.

“Start spreading the news - I'm leaving today…”

Mei, Adi. Dankschön.

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