Bremsspur im Feinripp: Monika Gruber auf dem Turmberg
(Rohrbach, lot)
Die 1111 Besucher, die (inklusive Ordnungskräfte) in die Rohrbacher Turmberghalle passen, waren komplett gekommen. Selbst Bürgermeister benachbarter Gemeinden ließen sich das Ereignis nicht entgehen, denn auf die Bühne trat ohne mit der Wimper zu zucken und mit den Armen fuchtelnd der Fixstern am komödiantischen Kabaretthimmel: Monika Gruber! Wer bisher glaubte, das Leben – insbesondere einer Frau um die 30 – sei hart aber fair, wurde von Monika Gruber eines Besseren belehrt: „Zu wahr, um schön zu sein“ war Titel ihres Programms, das die begeisterten Zuschauer zu Beifallsstürmen hinriss – Stürme, die manchmal deswegen auszubrechen schienen, weil man der stakkatoartigen Flut von Gags kaum mehr folgen konnte und Lachen für Befreiung sorgte! Monika Gruber war in Topform auf der Suche nach Antworten zu den essentiellen Fragen des Lebens und biss sich wortgewaltig in große Männer mit kleinen Bremsspuren im Feinripp, die im Trupp nach Mallorca fliegen und „schnapseln für den Weltfrieden“. Von Kindern, die „nur Parmaschinken fressen“ statt Hirnwurst, schwang sie sich an einer sprühenden Liane der komödiantischen Geistesblitze bis in den Kreißsaal, in den sechs Freundinnen die Gebärende zum „Vaginal-Yoga“ begleiten. Ihre eigenen Freundinnen würden dies, bedauerte Monika Gruber, allerdings nicht tun mit der Begründung: „Da derf ma ned raucha, und Prosecco gibt’s auch keinen!“ So wahr, so schön! Monika Gruber ließ nicht locker, und jeder der Besucher im Turmbergsaal durfte sich bei ihrem energischen, energiegeladenen Auftritt mindestens ein Mal an die eigene Nase fassen, und für Unfug halten wir die Empfehlung, sie solle die Bühne verlassen und zum Radio gehen: „Sie ham ein richtig’s Radiog’sicht!“ – Von wegen! |
(Leider darf das Video mit Auszügen aus der Veranstaltung nicht veröffentlicht werden.)
Man kann ihr nicht nur zuhören, man kann sie auch ansehen, und das ist die Grundvoraussetzung für das, was manchen ihrer Kolleginnen und Kollegen abgeht: Charme. Dazu kommt ein geniales Fingerspitzengefühl dafür, wie man das Publikum in die mucksmäuschenstille Nachdenklichkeit leitet und dann unbeschadet wieder zurückführt in die hellen, knalligen Sphären von Kabarett und Comedy. Monika Gruber hat beides, und die Besucher in der Turmberghalle ließen sich gerne verzaubern – gekitzelt, geprügelt und gestreichelt!
www.monika-gruber.de |
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