Führen nach den Regeln des heiligen Benedikt
(Mainburg, ce)Zum 13. Neujahrsempfang hatte die örtliche CSU einen ganz besonderen Redner eingeladen: Wolfgang Maria Hagl, Abt des Benediktinerklosters Metten, aufgewachsen auf einem Hallertauer Bauernhof und langjähriger Freund des Bürgermeisters folgte der Einladung gerne und beeindruckte mit einer tiefgehenden Rede zum Thema Menschenführung nach den Regeln des heiligen Benedikt. In der übervollen Stadthalle begrüßte die 2. Bürgermeisterin Hannelore Langwieser die zahlreichen Gäste aus Partei und Kirche, Vereinen, Verbänden, Gewerkschaft, Banken und Fimen. Auch MdL Martin Neumeyer aus Abensberg sprach kurze Grußworte, bei denen er nicht mit Kritik an den Medien und den Wirtschaftsweisen sparte, und zu eigenständigem Denken aufrief – anwesende Medien nahm er selbstverständlich von seiner Kritik aus.
Abt Wolfgang Hagl gelang es, in seiner beeindruckenden Rede den Bogen zu spannen vom heiligen Benedikt zum heutigen Wirtschaftsleben. Benedikt lebte im Schatten des untergehenden römischen Reiches, seine 1.500 Jahre alten Regeln haben erstaunlich zeitlosen Bestand. Ein Abt, machte Wolfgang Hagl klar, ist heute mehr als nur ein Kirchenmann, er ist eine Führungspersönlichkeit. Kloster Metten, eine vorkarolingische Gründung hat heute nicht nur ein Internat und eine Bibliothek, die tausende Besucher anlockt, sondern ist ein Wirtschaftsunternehmen mit über 80 Mitarbeitern und knapp 300.000 Euro Gehältern, die erwirtschaftet werden müssen. Der Cellerar ist ein Betriebswirt und der Abt auch ein „Chef“. Menschenführung nach den Benediktinerregeln heisst, dass das Wort Gottes die Grundlage liefert. Der Abt, weltnah auch durch seine Tätigkeit als Lehrer und den Umgang mit den Jugendlichen des Internats, spart dabei nicht an Gesellschaftskritik, ermahnt, dass Führung auch Dienst am Menschen ist. Abt Hagl machte etwa die Maßlosigkeit, vor der schon Benedikt gewarnt hatte, auch für die heutige Bankenkrise verantwortlich.
Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregen sollte und manchen erstaunlichen Gedanken lieferte zu Grundsätzen, die vor 1500 Jahren genauso wie heute gelten sollen.
Politisch wurde es nur am Rande, als die Pläne für eine Mainburger Realschule angeschnitten wurden, der Empfang war fröhlich und traditionell, mit Defiliermarsch zu Beginn und gemeinsam gesungener Bayernhymne zum Abschluss.
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