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Zauber der spanischen Gitarre

(Pfaffenhofen, ala)

Die Wurzeln des Flamenco sind im Baltikum, in Nordafrika, Indien und dem Orient zu finden. Insbesondere im „cante flamenco“, dem Gesang der „Gitanos“ finden sich einige Merkmale der orientalischen Musik wieder. Anfänglich lediglich als Begleitinstrument für Sänger und Tänzer eingesetzt, hielt die Gitarre bald auch als Soloinstrument Einzug in die Konzertsäle, denn einige Flamencogitarristen perfektionierten ihr Spiel in hohem Maße und feierten weltweite Erfolge.

In seinem Konzert in Pfaffenhofen veranschaulichte Antonio de Cádiz einerseits die relativ junge Geschichte des Flamenco hörbar und machte andererseits ebenso auf die Vielfalt dieser über 100 Formen zählenden Kunstform aufmerksam.

Erste Unterweisungen an der Gitarre erhielt der in Deutschland lebende Musiker bereits im Alter von 8 Jahren. Er beschäftigte sich neben dem Unterricht an der Musikschule auch ausgiebig mit lateinamerikanischer Musik und Jazz. Trotz zahlreicher Achtungserfolge in seinen ersten Konzerten absolvierte der Gitarrist eine klassische Ausbildung an den Hochschulen für Musik in Weimar, Zürich und Leeds. Mit dem Prädikat „ausgezeichnet“ schloss er 1996 sein Studium vorzeitig ab und erwarb ein Jahr später das Konzertexamen.

Antonio des Cádiz ist heute einer von wenigen Gitarristen, die klassische Musik, Flamenco und Jazz überzeugend zu interpretieren verstehen. Das hat er Donnerstagabend mit viel Herzblut bewiesen mit Stücken wie „Farruca“, einer modernen Interpretation von galizischem Männertanz, „Rumbas“, kubanischen Ursprungs um 1950 oder „Soleá“ in einer freien Interpretation der „Mutter des Flamenco“.

Schade, dass nicht mehr Musikfreunde den Weg ins Rathaus gefunden hatten. Bei diesem Konzert dabei zu sein, hat sich gelohnt!

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