Kontroverses Licht auf Photovoltaik-Anlage
(Wolnzach, lot)
Der Trend gehe zweifellos zu alternativer Energiegewinnung, doch, so fanden einige Räte der Gemeinderatssitzung, es sei nicht alles gut, was glänzt. Mit den Gegenstimmen der FW-Räte fanden die Änderung des Flächennutzungsplans für Jebertshausen und damit die Errichtung einer Photovoltaikanlage dennoch Zustimmung. Im Anschluss an das Gelände der Firma Pflügler möchte ein Bauwerber an der Iprechtstraße eine Photovoltaik-Anlage errichten. Wie in der Sitzung vom September 2009 vom Rat gefordert, solle die auf 2 ha Anlage ausreichend sichtgeschützt sein, keine Blendgefahr für den Straßenverkehr (v.a. auf dem Auer Berg) darstellen und die Belange der Firma Pflügler nicht beeinträchtigen. Der Planer, Dipl.Ing. Albert Schneider, stellte das Objekt den Gemeinderäten ausführlich vor: Von den 2 ha Bruttofläche blieben 1,2 ha als Nettofläche für die eigentliche Anlage; der Rest bilde mit entsprechender Heckenbepflanzung (ca. 6 m Höhe) einen Grüngürtel um den ganzen Bereich, damit die Modulfläche nicht von der Straße aus eingesehen werden kann. Dazu gehören auch die Zufahrtsflächen und das kleine Nebengebäude. In der Höhe ist die Anlage auf 3,30 m begrenzt, führte Albert Schneider aus, doch erfahrungsgemäß werden 2,50 bis 2,80 m nicht überschritten, da die Module auf einer Höhe von ca. 60 cm montierte werden. Die nötigen Ausgleichsflächen für die Anlage sind in der näheren Umgebung vorgesehen. |
Einwände gegen diesen Plan erhob GR Alois Siegmund (FW), der einige Vorgaben der Obersten Baubehörde in Bezug auf Photovoltaik-Anlagen, die demnach eine Anbindung an geeignete Siedlungsformen erfordern und nicht auf landschaftlich prägenden Geländeformationen errichtet werden sollen, nicht gegeben sah. Die Hallertauer Hügellandschaft werde damit beeinträchtigt, die Anlage werde „wie ein schwarzes Feld“ von Gymnasium und Auer Berg aus zu sehen sein. Eine vertretbare Größe der Anlage, die sich der angrenzenden Siedlung unterordnet, sei für ihn nicht gegeben, erklärte Alois Siegmund, und erinnerte an das aktuelle Positionspapier der CSU, in dem gefordert werde: „Runter vom Acker – rauf aufs Dach!“ Bürgermeister Machold (CSU) und Planer Albert Schneider erklärten, dass die zuständige Sachbearbeiterin in der Regierung von Oberbayern bereits signalisiert habe, es bestünde keine Gefahr einer Versiegelung und bei entsprechender Eingrünung stehe einem Bau nichts entgegen. GR Alois Brummer (CSU) gab Siegmund zwar in Bezug „aufs Dach“ Recht, doch sei seine Fraktion zu der Überzeugung gelangt, die Anlage zu befürworten mit der Einschränkung, dass die Zufahrt nicht von der Seite zum Grundstück Pflügler erfolge. GR Gernot Trapp (SPD) war die geplante Begrünung nicht ausreichend genug, die ja auch im Winter einen Sichtschutz bieten soll, und GR Karl Straub (CSU) dankte Siegmund für die Ausführungen zum Positionspapier der CSU, das er für einen „guten Ansatz“ halte. |
Doch eine Gesellschaft lebe von neuen Energieformen, etwas Neues erfordere immer auch etwas Mut, und außerdem müsse man die enorme Investition sehen, die in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sei. Ebenso positiv sah GR Willi Kling (Grüne) die geplante Anlage: Photovoltaik sei eine der intelligentesten Arten, Energie zu produzieren, und nach seiner Ansicht müsse eine derartige Anlage auch nicht „nicht gesehen“ werden. Auch Adolf Schapfl (CSU) erklärte, er finde die Anlage absolut nicht hässlich und halte es für keinen Fehler, „wenn wir das Projekt unterstützen“. GR Alois Siegmund gab zu bedenken, man werde mit der Zustimmung möglicherweise „einen Stein lostreten“, wenn dann auch der Nachbar eine solche Anlage errichten wolle. Bürgermeister Machold beruhigte den Rat mit der Aussicht, es werden sich noch viele Fachbehörden mit dieser Thematik beschäftigen, und bat zur Abstimmung. Mit den Gegenstimmen der FW-Räte Siegmund, Stockmaier, Elender und Guld sowie von SPD-Rat Trapp erteilte der Gemeinderat der Änderung des Flächennutzungsplanes für das Projekt Photovoltaik-Anlage dann seine Zustimmung. |
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Kommentare
Kommentar von anonym |
Deutschland steht in der Welt einzigartig da, als energiepolitischer Geisterfahrer mit seinem EEG Gesetz, das keine glaubwürdige Perspektive für die Zukunft bietet. Wir haben heute eine höchst aktive Lobby von Anbietern der Solarmodule und Windstromaggregate deren Chefs mit dem Maserati durchs Land fahren und Milliardengewinne von den Stromverbrauchern abschöpfen. Es ist schade um jeden Euro und es ist schade um die Landschaft. Wer nicht weiss was er mit seinem Acker anfangen soll, der soll doch einfach Bäume wachsen lassen, das reduziert CO2 wirklich. Wenn "Grüne" den Flächenverbrauch für solche Projekte befürworten dann weiss ich nicht wofür die eigentlich stehen, offensichtlich nun für eine schwarze Landschaft.
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