Gerhard Polt und die Biermösl Blos'n in Pörnbach

Pörnbach (30.5.2007; ted). Ein volles Zelt mit offenen Seiten (die keinen ausschlossen), hervorragende Stimmung bei süffigem Bier, Gerhard Polt in Bestform, die Well-Brüder so stark wie immer - selbst Albhörner stemmten sie - und das laufende Programm des Ensembles mit derb-sarkastischen Stücken, aber auch auf die Promis ausgerichteten Seitenhieben ("Rudi überall" unter uns) - die Besucher kamen voll auf ihre Kosten. Ein besseres Bayern-Kabarett gibt es derzeit nicht. Es könnte nur von Polt selbst getoppt werden. Wie immer nahmen die Zuhörer die meisten Polt-Aussagen für die Meinung des Kabarettisten. Für die Biermösl-Blos'n trifft dies ja doch meist zu, aber Gerhard Polt ist doch viel hinterhältiger. Eigentlich hätten es die Zuhörer erahnen müssen. Zu der Pause gesellten sich schnell einige Verehrer Polts zu den Bühnenstars, interpretierten selbst. Doch Polt nimmt alles immer sehr freundlich-gelassen. Jedes Autogramm, selbst mit persönlicher Widmung, wird geduldig gegeben, während die Well-Brüder noch an lokalen Spitzen feilten. Gerhard Polt ist sich immer treu geblieben, ebenso die Biermösl-Blos'n, die von ihrer 88-jährigen Mutter begleitet wurden. Gelebte Familienkultur. Volkstribunen mit Meinungsfreiheit - inzwischen unangreifbar. So dürfen sie im derzeitigen Stück "Offener Vollzug" in einem Staatsschauspielhaus die bayerische Regierung kritisieren, anschwärzen. Bayern hat sich durch Polt und die Wells gewandelt.