Wolnzachs Bewerbung für Landesausstellung
(Wolnzach, ted)
Großer Bahnhof am Montagmittag vor dem Deutschen Hopfenmuseum: Landtagsabgeordnete Erika Görlitz, Landrat Anton Westner, Bürgermeister Jens Machold, Karl Straub und Josef Postel (FDP) erwarten Kunst- und Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch. Der erste Besuch eines Kunstministers im Hopfenmuseum. Das allein ist schon eine kleine Sensation. Aber im Grund des Staatsbesuchs liegt die ganz große Überraschung: Wolnzach bewirbt sich um die Landesausstellung 2016, anlässlich 500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot. Das Hopfenmuseum soll dazu dienen, notfalls müssen alle Ausstellungsgegenstände dafür Platz machen. Museumsleiter Dr. Pinzl betrachtet dies als durchaus machbar. Die Architektur des Museums beeindruckt nicht nur Minister Dr. Heubisch. Auch Daimler war schon da mit der weitweiten Präsentation der E-Klasse in 2006. |
Landrat Anton Westner verwies auf die Bedeutung des Hopfens, seinen weltweiten Export, das weltgrößte Anbaugebiet – mit Zentrum Wolnzach. Hopfen ist die Seele des Bieres, er prägt den Charakter des bayerischen Nationalgetränks. Das Reinheitsgebot bezog sich vor allem auf seine Wirkung im Bier. Erika Görlitz führte die zentrale Lage Wolnzachs in Bayern an, die direkte Anbindung an A93 und A9, die Bahnverbindung München-Berlin und vieles mehr. Beeindruckend, wie die Abgeordnete hinter diesem Projekt Wolnzach steht. Und sie sitzt im Haushaltsauschuss des Landtags. Sachgebietsleiter Dr. Josef Kirmeier begleitete den Minister. Er organisiert Landesausstellungen und gab bereitwillig Auskunft über Anforderung und Beiwerk dieser „Olympiade“ der bayerischen Museen. Hat Wolnzach überhaupt eine Chance? Der Minister meinte durchaus, auch wenn zu diesem Thema eine Ausschreibung kommen werde und es schon viele mündliche Bewerbungsabsichten gäbe. Ingolstadt und Kulmbach sind unter den Mitstreitern. Wolnzach hätte den Vorteil einer sehr kostengünstigen Ausstellung, einer echten Innovation in dieser Einrichtung. In Anbetracht der Steuerprobleme der nächsten Jahre zählt dies sicher als großes Argument. |
Was dem Minister besonders gefiel: die Bierseminare, die Bier-Sommelier Dr. Christoph Pinzl im Museum abhält. Hier wird ja Bierkultur brauereiübergreifend gelebt. Beim kleinen Imbiss aus dem Hause Waldinger-Larsbach erfuhr Dr. Heubisch nicht nur die herzliche Gastfreundschaft der Wolnzacher, sondern auch noch „panierte Mini-Weißwürste“ als Innovation. Das ist ja fast wie bei Schubeck. Ja, das Herz des Ministers ist für Wolnzach erobert. Er will ein Bierseminar im Museum selbst miterleben. Noch dazu braucht sich ein FDP-Minister in Wolnzach als starken FDP-Standort nicht zu fürchten. Und dann erfuhr Dr. Heubisch noch vom Bürgerbräu – ein kleines Tragerl gab’s als Wegzehrung –, vom Lampl-Bräu und den vielen kleinen Brauereien in der Hallertau. Im Frühjahr wird die Ausschreibung kommen. Die Bewerbung Wolnzachs erhielt der Minister als mündlichen Antrag mit. Bürgermeister Jens Machold beantwortete alle Fragen Dr. Heubischs und erklärte alle organisatorischen Punkte. Schließlich fühle sich der Bayerische Rundfunk auch in Wolnzach zu Hause, vor allem mit dem „Lauf 10“. Ja, auf die Wolnzacher als gute Organisatoren wird das Ministerium bauen können. Jetzt ist alles nur noch eine Frage der Mitbewerber. |
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