Joe Haider – Jazz as Jazz can
(Pfaffenhofen, ala)Viele Jazzfans begrüßten das dreizehnköpfige Orchester mit as/fl Axel Kühn, ts/ss Marcus Kesselbauer, ts/cl/fl Christoph Hörmann, bary/b-cl Gregor Bürger, 1. tp/flh Nemanja Jovanovich, 2. tp/flh Claus Reichstaller, 3. tp/flh Peter Tuscher, 1. tb Uli Käthner, 2. tb Johannes Herrlich, b-tb/tuba Fabian Beck, p Joe Haider, b Andy Kurz, dr Michael Keul. Schon nach wenigen gespielten Sekunden war klar: Das wird ein besonderer Abend in Wacky’s Werkstatt. Und wie er das wurde! Mitreißend, professionell, niemals abgedroschen, dafür lebendig und leidenschaftlich legte das „Joe Haider Jazz Orchestra“ alte Werte im Genre neu auf und überzeugte bis in den letzten Winkel der Werkstatt: Jazz ist Jazz ist Jazz. Und das ist gut so.
Joe Haider (geb. 1936 in Darmstadt) fing bereits mit fünf Jahren an, das Klavierspiel zu erlernen. Über die Jahre entdeckte er seine Leidenschaft für den Jazz, spielte zwischen 1954 und 1959 als Amateurmusiker in der Gegend um Stuttgart. Von 1960 bis 1965 durchlief Haider sein Musikstudium am Richard Strauss Konservatorium München.
Die erste große Chance als Berufsmusiker bekam Joe Haider 1965. Er wurde er als Pianist und Leiter des Haustrios im Münchner Jazzclub „Domicile“ engagiert und blieb während den nachfolgenden drei Jahren. Damit hatte er Gelegenheit, mit vielen europäischen und amerikanischen Jazzmusikern zusammenzuarbeiten, die während Tourneen und/oder Dauerengagements in einer der Münchner Big Bands im „Domicile“ spielten. In diesen Jahren begleitete Haider Trompeter wie Benny Bailey, Dusko Goykovich, Joe Newman, Carmell Jones oder Manfred Schoof, die Saxofonisten Nathan Davis, Booker Ervin, Klaus Doldinger, Hans Koller, Don Menza, Pony Poindexter oder Leo Wright, spielte mit den Bassisten Isla Eckinger, George Mraz und Peter Trunk, den Schlagzeugern Philly Joe Jones, Joe Nay, Klaus Weiss oder Pierre Favre, mit dem Gitarristen Attila Zoller oder Vokalist Mark Murphy und vielen vielen anderen.
Von 1968-70 leitete Joe Haider das Radio Jazz Ensemble des Bayrischen Rundfunks (7 – 10 Musiker), für das er auch komponierte, arrangierte und als Produzent agierte – eine Arbeit, die Haider viel Ankerkennung eingebracht hat. So erhielt er unter anderem einen Kompositionsauftrag, für die „Dürener Musik Tage“ eine Eigenkomposition vorzustellen. Sie wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
Der Zeitraum von 1970 bis 1989 war durch verschiedene Neuerungen in der Karriere Joe Haiders geprägt: Mit dem Schweizer Jazzquartett „Four for Jazz“ (Heinz Bigler, Altsaxofon, Isla Eckinger, Bass und Peter Giger, Schlagzeug) war Haider sowohl auf Tournee als auch in Aufnahmestudios vertreten. Anschließend gründete der Pianist mit Eckinger und Drummer Pierre Favre ein eigenes Trio, tourte und nahm Platten unter seinem Namen auf. Dann gründete er zusammen mit dem US-Posaunisten Slide Hampton eine Big Band, das „Slide Hampton/Joe Haider Orchestra“, in welchem unter anderem die Trompeter Benny Bailey und Idries Sulieman, Tenorsaxofonist Dexter Gordon und Posaunist Bob Burgess mitspielten. Daneben spielte Joe Haider mit dem Leszek Zadlo Quartett in Polen, dem Sal Nistico Quartett, mit Benny Baileys Quintett mit Nistico, Eckinger und Drummer Billy Brooks und auch mit dem Dusko Goykovich/Joe Haider Quintett, bei welchem Roman Schwaller Tenorsaxofon mitwirkte.
Die Liste der Erfolge Joe Haiders ist lang, wer mehr erfahren möchte über sein Wirken findet Infos unter www.joehaider.ch
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