Plädoyer für die Stabilität der Hauptschule
(Pfaffenhofen, ted)
Der CSU-Kreisverband konnte den Kultusminister als Referenten und Podiumsteilnehmer gewinnen zur Diskussion über die Zukunft der Hauptschule. Dr. Ludwig Spaenle: „In den Medien ist sie schon die ´Restschule´. Doch in Bayern halten wir am Konzept der Hauptschule fest. Sie ist durch keine andere fortführende Schule zu ersetzen. Die Lehrkräfte der Hauptschule leisten Großartiges. Aber wir müssen die Hauptschule inhaltlich weiterentwickeln. Die Umbenennung in ´Mittelschule´ geht damit Hand in Hand“. Lediglich im letzten Punkt bat ein Hauptschullehrer-Anwärter, den Namen nicht zu ändern. Der Minister aber legte dar, dass die Hauptschule zwar die einzige Pflichtschule sei, aber nur noch 30 % der Schüler umfasse. Das Gymnasium habe 40 %, die Realschule auch 30 %. |
Eine breite Front für die Hauptschule stand und wurde immer stärker Dr. Spaenle: „Die Alternative heißt Gemeinschaftsschule, früher Gesamtschule genannt“. Landrat Anton Westner stellte die Modelinitiative „Ausbildung für alle“ vor. 170 Jugendliche werden derzeit vom Landkreis gefördert. Im Grundsatzreferat legte der Kultusminister seine Ziele für die Hauptschule dar. Sie müsse vor Ort bleiben. Immerhin gibt es knapp 1000 in Bayern. Die werden erhalten, ebenso wie die Ressourcen für diese Schulart. Dabei unterschied Dr. Spaenle zwischen einer Stadthauptschule (mit bis zu 20 Nationen) und der Landhauptschule, in der die Schüler den Besuch als normal ansehen, gerade weil sie handwerkliche Berufe anstreben. |
Andererseits wird die fehlende Ausbildungsreife bei vielen von der Wirtschaft kritisiert. Dr. Spaenle: „Die Abschlüsse in der neuen ‚Mittelschule’ werden besser sein“. Womöglich werden die Schuljahre verlängert. Mittlere Reife wird es erst in der „M10“ geben. Wie weggeblasen erschienen an diesem Abend alle Kritiker und Verachter der Hauptschule. Ein Zuhörer, ein pensionierter Raumfahrtingenieur, lobte die Tüchtigkeit der Hauptschüler im Beruf. Lediglich in Englisch fehle es an Grundlagen für eine Konversation. Aber auch hierzu hatte der Minister schon eine Verstärkung der Ausbildung angekündigt. Dr. Spaenle lobte auch die Durchlässigkeit des Bildungssystems: mit der Hauptschule könne sogar eine Professur erreicht werden. |
Die Nähe zur dualen Ausbildung lassen Betriebe zu 60 % auf Hauptschüler als Azubi zurückgreifen. So fehlte es am Mittwochabend im Casino der Sparkasse nicht an vielen Fans und Befürwortern der Hauptschule, angefangen von Unternehmern wie Konditor Bergmeister oder Wolf-Chef Deml, wie Bürgermeistern bis hin zum Schulamtsleiter Vitus Schwärzer. Eine gut aufgelegte MdL Erika Görlitz begrüßte die Gäste des Abends, CSU-Kreisvorsitzender Karl Straub moderierte den Abend und vor allem die Diskussion. Selten waren so viele auf das Podium gerufen worden. Aber alle kamen dran. Es lief wie geschmiert. Auch zwei Hauptschulabgänger schlugen sich tapfer. |
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