Wenn Frauen lästern: Rette sich, wer Mann!
(Wolnzach, lot)
Leicht haben wir’s nicht, wir Männer, und drum zogen wir den Mantel gar nicht aus, als wir uns den „Lästerschwästern“ so vorsichtig näherten wie einer gefährlichen Schlange: Lieber fluchtbereit bleiben! Ganz so schlimm war’s aber dann doch nicht, und auch wenn mehr als drei Viertel der Gäste im Kunst-Café weiblichen Geschlechts waren: Wir sind durchgekommen, wir haben es geschafft … Wichtige Fragen wurden aufgeworfen von den zwei Kabarettistinnen, die sich – leider – nie zu weit von der Comedy entfernen, und alle wurden kompetent, aus allen möglichen Perspektiven, in allen möglichen Geschlechtern (gibt’s mehr als zwei?) und den unmöglichsten Verkleidungen auch beantwortet: Wer rettet uns denn nun aus dem Jammertal – Männer oder Frauen? Und vor allem wie? |
Schrill und schräg, mit viel Esprit und Selbstironie, kauzigen Figuren und jeder Menge bissiger Gesellschaftskritik packten Dorothea Anzinger und Martina Wick-Laudahn dieses hochbrisante Thema an und garantierten einen zwerchfellerschütternden Abend. Weiblicher Macho steht gegen Männerversteherin, versöhnliches Seminarhaus gegen Umerziehungscamp, ein spielsüchtiger Gott gegen eine multitaskingfähige Göttin. Bös, skurril und gnadenlos werden die Unzulänglichkeiten beider Geschlechter ans Tageslicht gezerrt, auf ihre Überlebensfähigkeit geprüft und dem Humor preisgegeben. |
Eine Frage allerdings konnten die beiden – wir ducken uns jetzt schon ängstlich unter den Tisch! – „Vollblutweiber“ nicht beantworten: Was passiert im Kunst-Café, wenn der Wirt Martin Günther mit seinen Kulturevents noch Geroldshausen zum Gscheider zieht? Und überhaupt: Gibt es eigentlich auch „Blutweiber“? |
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