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Die Räuberinnen: Mord und Totschlag in der Aula

(Wolnzach, lot)

Dass sich die Mühen intensiver Vorbereitungen lohnen, zeigte der Grundkurs „Dramatisches Gestalten“ am Hallertau-Gymnasium einmal mehr mit dem adaptierten Schiller-Klassiker „Die Räuberinnen“. Erfreulich auch, dass die Vorstellungen der Schüler auch in der Zuschauergunst nach oben klettern.

So konnte Schulleiter Erich Schlotter neben zahlreichen Eltern auch viele Schüler begrüßen, die in der Aula eine am Ende doch mitreißende Präsentation erlebten. Die Autoren Alexander Liegl und Gabriele Rothmüller hatten aus den Originalen Franz und Karl Moor zwei verfeindete Schwestern gemacht, die um die Gunst des Vaters, des „alten Moors“ buhlen. Die Liebe führt beide in ein Horrorkarussell aus Ehre und Intrige, aus Gewalt und Leidenschaft, das blutig im sinnlosen Tod zum Stillstand kommt.

Die Spielfreude war allen jungen Darstellern von Beginn an anzusehen, und obwohl die Inszenierung der Schüler unter Leitung ihres Lehrers Martin Rank im ersten Teil mit kleinen Systolen im Rhythmus zu kämpfen hatte, zeigten die Akteure nach der Pause ihr wahres Können.

Die Großstadt-Gang der Karla Moor präsentierte sich nun als lebendige Gruppe, die den Kampf mit der hinterhältigen Schlange Franziska entschlossen aufnimmt – mit Sarah Hofbecks Comtessa als dominantem Gegenpart zu Simone Schneiders vom Schicksal gebeutelter Karla.

Fotos: Roland Patzak/Lorenz Trapp

 

Daniel Maiers Emilian, um dessen Liebe sich Karla und Franziska drängen, gab einen vergeistigten Geliebten, als hätte Bill Kaulitz das „Tokio Hotel“ verlassen und im Sturm und Drang Fuß gefasst. Überragend präsentierte Marie Buchberger das vor nichts zurückschreckende Biest Franziska, und der „alte Moor“ des Baris Basaran starb wie ein König der Bühne.

Apropos Bühne: Alexandra Klappert sorgte nicht nur für ein tolles Bühnenbild, sondern lieferte als Moderatorin mit zwei langen Fingern und keiner Meinung einen transitorischen Seitensprung ins Medienreich, der elegant wieder zurückleitete in den dramatischen Höhepunkt auf Schloss Moor.

Der lang anhaltende Beifall für das gesamte Ensemble war absolut verdient, und so scheint es fast ein bisschen schade, dass mit diesen zwei Vorstellungen alles wieder vorbei sein soll …

 

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