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Medienzweifel von der Friedensbewegung

(Pfaffenhofen, ted)

„Kriegspropaganda vom Balkankrieg bis heute“ hieß der Vortrag von Frau Dr. Sabine Schiffer am Freitagabend im Hofbergsaal. Die Referentin schilderte die Skrupellosigkeit, mit der alle Medien in den Krieg einbezogen werden. Viele Szenen seien gestellt. PR-Agenturen übernehmen die Kriegsberichterstattung. Frau Dr. Schiffer: „Warum kommen welche Meldungen in den Nachrichten? Das hat System“. Erstaunlich auch die Kriegstreiberei demokratischer Staaten. Die Bürger würden heute mit den gleichen Tricks auf Kriege eingestimmt wie von Reichspropagandaminister Goebbels.

„Im Krieg und für den Krieg stirbt die Wahrheit zuerst“, lautete eine Grundregel der Referentin aus Erlangen. Ihr Institut greift die Nato und ihre neue Doktrin ebenso an wie diktatorische Aggressoren. So würden humanitäre Gründe vorgeschoben und ein Im-Stich-gelassen-sein signalisieren. Ferner würde die Ressourcensicherung, also Wohlstandssicherheit, angeführt. Und 3. bedrohten angeblich starke Migrationsbewegungen den inneren Frieden.

Dafür schwiegen alle Medien über Kriegshandlungen gerade gegen die Zivilbevölkerung oder den Einsatz unerlaubter Mittel wie z.B. Uran-Munition. Subtil würden Feindbilder gefestigt und von den Medien weiter verstärkt. Dr. Schiffer: „Es fehlt der Mut, eine andere Meinung zu bringen“. Noch dazu werde es den Journalisten ja so leicht gemacht, Materialien für die herrschende Meinung zu bekommen. Andere Quellen würden diffamiert. So brachte der arabische Sender Al Dschasira kurze Zeit nach dem Angriff von Kundus genaue Zahlen über getötete Zivilisten. Dieser gilt im Westen aber nicht als glaubwürdig. Für Übersetzungen z.B. aus dem Arabischen stehen hingegen kostenlos gewisse Einrichtungen den Journalisten zur Verfügung, deren Objektivität stark bezweifelt werden muss.

31 PR-Agenturen stimmten Europa auf den Balkan-Krieg ein. So manches Massaker sei gestellt gewesen. Berüchtigt sei z.B. die Agentur „Aspekte“ in Brüssel. Der 2. Weltkrieg begann, weil Goebbels einen Angriff Polens auf Deutschland vortäuschte. Vieles wiederholt sich bis heute. Der Kampf gegen den weltweiten Terrorismus diente Bush, den Krieg gegen Irak zu eröffnen. 100 000e von Menschen mussten deshalb sterben. Heute entpuppt sich immer mehr die Aggression durch den Westen.

In www.hintergrund.de versucht das Institut für Medienverantwortung die Kriegspropaganda zu enttarnen. Deutschland sei weltweit der drittgrößte Waffenlieferant. Deshalb sei auch bei uns große Skepsis zu Kriegsmeldungen angebracht.

In der Diskussion kam die Sprache auf die Dritte-Welt-Ausbeutung als Kriegsherd. Frau Dr. Schiffer: „Noch immer fließt mehr Geld von diesen armen Ländern an die reichen Länder als umgekehrt“. Paradox wurde der Atomwaffenbau Irans von Frau Dr. Schiffer bewertet: die Atomwaffe solle Iran bauen, damit das Kriegsrisiko sinke.

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