Ai Weiwei – Rebell und Künstler

Joachim Tschacher, Bildhauer aus Ebrantshausen, lud zum Vortrag in das Heimatmuseum. Vor den alten Heiligenfiguren wählte er Ai Weiwei als Thema, den wohl bekanntesten chinesischen Künstler der Moderne, der stets auch offen für die Freiheit der Kunst kämpft und sich mit Regimekritik nicht zurück hält. Immer wieder wird Ai Weiwei in China zensiert, werden seine Blogs geschlossen, inzwischen wird er auch tätlich angegriffen. Joachim Tschacher nahm die Ausstellung Ai Weiweis im letzten Winter im Haus der Kunst als Anlass des hervorragenden und kurzweiligen Vortrags. Er betonte, wie hilflos moderne Kunst heute oft macht, lud ein zum Nachdenken über den gängigen Kunstbegriff. Der 1957 in China geborene Ai Weiwei, Sohn eines berühmten Dichters und Malers, kennt östliche und westliche Kunst, lebte und studierte auch in USA. Seine Werke sind beeindruckend und rebellisch, mit der Zerstörung weist er auch auf den Umgang des chinesischen Regimes mit den Menschen hin. Respektlos und erschreckend zerstört oder bemalt er Vasen aus der Jungsteinzeit, verwendet Holz aus alten Tempeln, greift zu ungewöhnlichen Mitteln der Performance, lässt den Boden im Haus der Kunst als riesigen Teppich nachweben. Chinesisches Regime auf Drittem Reich. Joachim Tschacher gelingt es, das schwierige Thema hervorragend zu erschließen, das kleine aber hoch interessierte Publikum war begeistert.