„Wege gibt es ja so viel“
(Scheyern, asp)Anlässlich des 2. Ökumenischen Kirchentages in München entstand ein musikalisches Projekt, das die Besucher der Scheyerer Basilika am Freitagabend genießen konnten.
„Klassik-Modern“, Thomas Gschrey am Saxophon und Max Hanft an der Orgel, zwei renommierten Musiker aus der Region, spielen Stücke der modernen Klassik.
Die außergewöhnliche Zusammensetzung der Instrumente in dem großen Gotteshaus ist zu Anfang ungewohnt für das zahlreiche Publikum.
Mit den zwei ersten Stücken, „Phantasie über ein Orgelthema“ von Jules Demersseman und dann der „Rhapsodie für Altsaxophon und Orgel“ von Paul Creston, werden die Zuschauer Zeuge intensiver Dialoge zwischen den Instrumenten: Das Saxophon, ein seltener Gast in geweihten Räumen, gibt mit musikalischen Motivideen den Anstoß und bringt die sonst feierliche Orgel fast zum Schreien, um sich dann langsam zu beruhigen, als ob es sich an die freskenreiche Benediktinerabtei gewöhnt hätte. So werden auch die Orgelpfeifen wieder sanfter. Jetzt wirken beide entspannter und aus der ausgeglichenen Runde entfalten sich jetzt jazzsuitenartige Melodien. Vor Ehrfurcht traut sich zunächst niemand, Beifall zu spenden! Eine ganz andere Reaktion bewirken das „Intermezzo“ von Joseph Gabriel Rheinberger, „Konzert“ von Roland Binge und „Burleske“ von Urs Flück.
Erholsamer für das Publikum waren dann auch die literarischen Passagen des Abends: In Begleitung der beiden erwähnten Künstler am Klavier und an der Klarinette sowie von Dominik Seibold am Schlagzeug rezitierte Johannes Seibold Irenäus von Lyons „Er wird dich schön machen“ und Eugen Roths „Der Zauderer“. Vor allem jedoch sang er eigene Lieder: „Denn er braucht deine Hände“, „ Abschied“, „Mir werden Augn macha“, „Das habt ihr mir getan“ - und ein Stück von Konstantin Wecker: „Was keiner wagt“. Seibolds „Lebenslieder und Lebensgedanken“, das sind meditative Lieder, die auf leise und warme Art zum Nachdenken anregen. Sodass, wie in seinem Text „Abschied“ steht: „Sich Gefühle neigen, lassen gehen, lassen sein“. Diese Songs entstanden vor Kurzem für eine neue CD der Caritas München und Freising. Offiziell gibt es die CD ab dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München, der vom 12. bis 16. Mai 2010 stattfindet:
„Mir wern Augn macha, mir wern schaun“.
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