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Klariolino - Klassik in der Künstlerwerkstatt

(Pfaffenhofen, asp)
 

Ruthenisch, arabisch, spanisch, brasilianisch, rumänisch, armenisch, serbisch – ein kulturübergreifendes Programm bot das Trio Klariolino an diesem Freitagabend in der Künstlerwerkstatt.

Ihrem Jazz gewohntem Publikum boten Thomas Gschrey an der Klarinette, Max Hanft am Klavier und Dieter Sauer an der Violine auserlesene klassische Klänge.


Den Höhepunkt des Konzertes bildete die Aufführung einer Suite für Klarinette, Violine und Klavier von Walter Kiesbauer, da der Komponist selbst in der ersten Reihe saß. In den Danzas von Kiesbauer fällt auf, was dem Komponisten wichtig ist: die Ausgeglichenheit der Stimmen – jede von ihnen trägt gleichberechtigt zum Ganzen bei, keine behält dauerhaft die Führung.

Das ganze Repertoire des Trios scheint nach diesem Prinzip gestaltet zu sein: Kein Instrument bleibt im Hintergrund. Für Walter Kiesbauer, der ein großer Verehrer von Schostakowitsch ist, muss die Musik echt sein und kräftig. Echt, kräftig und inspiriert spielen auch die Musiker.

Obwohl Werke von Kiesbauer von großem spanischen Einfluss geprägt sind, da er viel Jahre dort gelebt hat, fügt sich die Danza Tarantola erstaunlich gut in die Atmosphäre der Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt: Man kann sich die spanische Spinne vorstellen - dort, wo „Wacky“ Singer am Tag Kunstwerke aus dem Holz herausschnitzt, ist nachts im Dunkel viel los auf den Boden-Brettern und in den Werkstatt-Ecken: Eine Ausschau haltende Achtbeinige, die nach anderen dort lebenden Kameraden fordernde Blicke wirft und sie zum nächtlichen Arbeits-Tanz drängt.


Belebend, erfrischend und zugänglich wirkten auch die Stücke, die sonst auf dem Programm standen: ein witziger Bela Bartok, der melodische Darius Milhaud, der leidenschaftliche Aram Chatschaturian, Johann Baptist Vanhal, Martin Georg Keller.

 

 

 

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