Eine Liebeserklärung an die Bahn
(Pfaffenhofen, ce)
Mitttendrin im Speisewagen Der Berliner Autor Torsten Körner ist den Lesern bisher als Biograph bekannt, so schrieb er über Franz Beckenbauer, Götz George oder Heinz Rühmann. Seine „Geschichten aus dem Speisewagen“ hatten in Pfaffenhofen Weltpremiere, hier stellte Körner sein neues Buch erstmals vor. Er ist befreundet mit dem Stachelbär Volker Bergmeister, mit dem er unter anderem zusammen in der Jury des Grimme-Preises sitzt. Volker Bergmeister moderierte die Lesung für seinen Freund humorvoll und sichtlich erfreut. Die Begrüßung erfolgte durch Dorle Kopetzky, die mit jeder Lesung ganz genau den Geschmack des Publikums trifft und für perfekte Abwechslung bei der Auswahl den Autoren sorgt. Die Buchhandlung Pesch mit der ganz eigenen, stimmungsvollen aber herrlich unkomplizierten Atmosphäre zwischen den Büchern war wie immer ausverkauft. |
Torsten Körner lebt in Berlin mit Frau und drei kleinen Kindern. Das Jahr, in dem er mit der Bahnkarte der Luxusklasse kreuz und quer durch Deutschland reiste, beschreibt er als das bisher glücklichste in seinem Leben. Er suchte sich stets Züge mit Speisewagen aus, jenem Relikt aus entschleunigteren Bahnzeiten, als Zugreisen noch besonders waren. Ohne Ziel reiste er zu unterschiedlichen Zeiten und Orten, auch nachts, auch an Weihnachten. Bald fand er ergiebige Strecken, erkundete die Unterschiede zwischen Geschäfts- und Urlaubsreisenden. Der leidenschaftliche Bahnfahrer, der selbst nie ein Auto besaß, konnte Verspätungen als Chance sehen und fing Speisen und Worte, Geschichten, Eindrücke, Gefühle und Energien ein. Körner verarbeitete sie genussvoll zu kleinen Anekdoten, flüchtiger Lyrik und erfrischenden Geschichten. Begrüssung durch Dorle Kopetzky |
Torsten Körner stellt sein neues Buch vor Seine von ihm selbst puristisch als „Wasserglaslesung“ bezeichnete Veranstaltung geriet besonders humorvoll, als ein Zuhörer aus dem Publikum ausgerechnet in einer kleinen Anekdote seine Tochter wieder erkannte, die ihm exakt diese Begebenheit geschildert hatte. Torsten Körner berichtet über Federvieh und Bella Italia, die leiden der sogenannten Stewards, die niemand so nennt und die Fahrt im „quetschquengelvollen“ Regionalexpress zwischen Ingolstadt und München. Er schildert seine Freude an den vielen unterschiedlichen Geschichten, Orten und Menschen, seine leisen Bedenken, da er sich stets als normaler, zuhörender Bahnfahrer, nie als Autor zu erkennen gab. Fröhliche Signierstunde im Anschluss und die neue Lust bei manchem Hörer, es auch einmal im Speisewagen zu versuchen, mit einem Gespräch, einem Glas Wein. |
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