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BR live aus Schweitenkirchen

(Schweitenkirchen, hpb)

Zum Thema Lärmschutz an der Autobahn A9 hatte sich Montagabend ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks auf der Autobahnbrücke Schweitenkirchen eingefunden, um vor Ort live von der Lärmsituation zu berichten. Diskussion zwischen Autobahndirektion, Anwohnern und Bürgerinitiative.

Jetzt, zur Ferienzeit, scheint die Verkehrsdichte auf der A9 eher im Normbereich zu liegen. An normalen Tagen jedoch frequentieren bis zu 100.000 Fahrzeuge täglich die Autobahn. Rund 5000 Anwohner sind von der starken Lärmbelästigung betroffen, hauptsächlich die Bürger von Schweitenkirchen und Paunzhausen.

Bereits seit 1995 warten die Gemeinden auf den angekündigten Lärmschutz.

Zur Diskussion auf der Autobahnbrücke fanden sich unter der Moderation von Mathias Flasskamp (BR) Konrad Offenberger und Friedrich Boos vom „Arbeitskreis Lärmschutz A9)“, Paul Lichtenwald (Präsident der Autobahndirektion Südbayern) sowie die Bürgermeister der Gemeinden Schweitenkirchen Albert Vogler, Johann Daniel und Gabi Kaindl ein.

Pro und Contra erweiterter Lärmschutzmaßnahmen wurden erörtert.

Live von ihrem Wohnhaus, ihrer Terrasse aus, berichtete Familie Kieferl, die nur 100 Meter von der A9 weg wohnt von der Dauerbelastung durch den starken Lärm. Fenster öffnen ist – auch nachts – nicht möglich. Mutter Kieferl war wegen der Lautstärke der Fahrgeräusche kaum zu verstehen während des Interviews.

Nun soll auf der A9 der Standstreifen auf Grund der hohen Frequentierung zur Fahrspur umgebaut werden zwischen dem Autobahndreieck Holledau und Allershausen. Dazu wird allerdings aktiver Lärmschutz in Form von lärmminderndem Asphalt, dem sogenannten „Flüsterasphalt“ zusammen mit Lärmschutzwänden dringend benötigt, so Konrad Offenberger. Das Verkehrsaufkommen werde mit Sicherheit noch mehr, und damit steige auch die Lärmbelastung nochmals an. Auch Friedrich Boos betonte, das Thema Lärmschutz müsse als Ganzes gesehen und behandelt werden.

Paul Lichtenwald von der Autobahndirektion hatte leider nicht nur gute Nachrichten. Ein Recht auf Lärmschutz bestehe auf Grund der nicht erreichten Grenzwerte nicht. Allerdings werde der Straßenbelag im Rahmen des Autobahnausbaus erneuert mit eben dem „leisen“ Material erneuert. Die Minderung der Lärmbelastung betrüge damit ca. 5 Dezibel, was einer Halbierung der Verkehrsbelastung entspräche.

Den beiden Bürgermeistern Vogler und Daniel konnte Lichtenwald allerdings etwas Hoffung machen: Es werde versucht, den Bund von der Dringlichkeit des vorgezogenen Lärmschutzes im Bereich zwischen dem Autobahndreieck Holledau und Allershausen zu überzeugen. Allerdings läge auch viel an der Unterstützung durch die jeweiligen Gemeinden.

 

 

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