Kreatives Kundenwissen innovativ nutzen
(Mainburg, ce)
Wilfried Gerling und Prof. Nikolaus Franke Die Hallertauer Volksbank hatte Professor Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität Wien zu einem Vortrag in den Christlsaal geladen. Unter dem Titel „User Innovation“ legte Prof. Franke sehr logisch und eindringlich dar, wie auch der Mittelstand die innovativen Ideen der Kunden und User für sich effektiv und gewinnbringend nutzen kann. Marianne Dasch, Geschäftsführerin der Business Akademie Hallertau begrüßte die Gäste, Wilfried Gerling erläuterte, warum sich auch eine regionale Bank mit dem Thema beschäftigt. Professor Nikolaus Franke kommt vom Wiener Institut für Entrepreneurship und Innovation, und so kompliziert der Name klingt, so verständlich und humorvoll konnte er das komplexe Thema darstellen. Der Grundgedanke ist einfach: Das traditionelle, geschlossene Unternehmenssystem wird durch ein offenes abgelöst, eine Neuorientierung ist erforderlich. Zudem geben sich viele Kunden nicht mehr mit Standardprodukten zufrieden und verändern sie oder passen sie an ihre Bedürfnisse an. |
Gerade durch das Internet haben sich viele Prozesse um Entwicklung und Marktforschung massiv beschleunigt und werden es auch weiter tun. Prof. Franke konnte darlegen, wie kreative und innovative Kunden direkt in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen herangezogen werden können, an verblüffenden Beispielen wie der Herz-Lungen-Maschine stellte sich heraus, dass dies auch schon früher passierte. Auch das Snowboard wurde nicht etwa von Herstellern erfunden, sondern von gelangweilten Skifahrern! Hierbei ist ein Umdenken nötig, für Innovationen kann jeder zuständig sein! Der sinnvollste Gebrauch eines Produktes kommt oft durch Zufall von den Nutzern, wie etwa bei Botox. Ein faszinierendes Phänomen der letzten Jahre ist etwa Wikipedia. Was niemand für möglich gehalten hätte, löst heute Bertelsmann ab. Professor Franke stellte exemplarisch drei Wege vor, wie Kundenideen genutzt werden können. Anglizismen stehen hier für einfache Tatsachen. Prof. Franke referiert kurzweilig und logisch |
Interessierte Zuhörer beim Vortrag Die „Lead-User-Methode“ geht davon aus, dass nur sehr wenige User wirklich Neuerungen schaffen. Findet und nutzt ein Unternehmen sie, so ist das in jedem Fall hochrentabel. Hinzu kommt, dass die besten Ideen aus analogen Märkten stammen, auch diese gilt es vorurteilsfrei anzugehen. Als weitere Methode nannte Nikolaus Franke das „Toolkit“, mit dem sich schnell individuelle Lösungen finden lassen. Als dritter Punkt wurden die „Innovation Communities“ genannt. Hierbei wird aktiv auf das Internet gesetzt, Foren, Chats, Blogs und Newsgroups direkt genutzt. Die meisten User stellen ihr Wissen gern und kostenlos zur Verfügung, teilen es mit anderen, aber auch mit den Firmen. Professor Franke legte bei jedem Punkt schlüssig dar, wie sich die wissenschaftlichen Methoden für den Mittelstand nutzen lassen. Rund 60 Gäste waren zu dem kurzweiligen und hoch interessanten Vortrag erschienen, der erneut zeigte, dass sich die Hallertauer Volksbank an der Entwicklung der Region aktiv beteiligt. |
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