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Prozess Schäch: Die heiße Kiste

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Wolnzach, 11.6.10 (ted). Die beiden Richter des Landgerichts München II sind bestens präpariert: sie kennen die Akten der Staatsanwaltschaft und die Gutachten des Kommunalen Prüfungsverbands genau. Für sie ist die Lage klar. Ein Zweifel an den Fakten der Überschreitung der Obergrenze für Kassenkredite, unterlassenen Nachtragshaushalten, Verschleierung der Finanzlage etc. besteht für sie nicht mehr. Es geht den Richtern nicht darum, wie weit Wolnzach mit dieser Finanzierung gekommen ist, sondern nur ob diese rechtens war. Aus der Sicht der Richter ist es unverständlich, dass keiner der Prüfer in der Gemeinde oder beim Kommunalen Prüfungsverband dieses System durchschaute. Es offenbaren sich Lücken in der Gemeindeordnung und ihrer Kontrolle. Doch weder sie noch die vom Gericht malträtierten Zeugen sitzen auf der Anklagebank. Eine Berichterstattung über die Zeugenvernehmung befriedigt nur die Sensationslust oder politische Gegner. Die Wolnzacher kennen sie alle besser und so ist schon für die weiteren Vernehmungen klar: es wird nichts Neues herauskommen. Auf das Bild der drei Affen: nichts sagen, nichts hören und nichts sehen werden sie von den Richtern herabgestuft. Aber auch die Justiz wird dargestellt von einer Frau mit verbundenen Augen.

Die unerwartete Schelte der Zeugen kommt von zwei engagierten Richtern, die mit dem Missstand in Wolnzach gehörig aufräumen wollen. Zwack hat alles gestanden. Warum die Richter ihm deshalb nicht Strafmilderung angedeihen lassen wollen, ist unklar. Offensichtlich haben sie Josef Schäch im Hauptvisier, als Schlüsselfigur dieses Systems. Sie wollen seine Hartnäckigkeit zerstören. Geständnis, Reue, Einsicht fordern die Richter. Ein Nadelöhr für Josef Schäch.

Die Richter werden den Altbürgermeister verurteilen. Die Fakten des Finanzskandals sind so klar, dass auch eine Revision sie nicht unter den Tisch fallen lassen kann. Es steht nicht nur ein finanzieller Schaden aus Zinsen im Raum, sondern ein Schaden des Rechtsystems der Kommunen, der Demokratie. Den Landrat hat Schäch schon definitiv los. Es stellt sich nur die Frage, ob es noch zu einer Bewährung reicht.

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Kommentare

Kommentar von anonym |

Die Justitz mit den verbundenen Augen?
der werte Artikelschreiber sollte sich vielleicht auch einmal an seine eigene Rolle erinnern. Vielleicht gab es ja auch in der Lokalpresse Sympathisanten für die Amtsführung "nach Gutsherrenart". Kritischer Journalismus war das nicht. Vielleicht könnte man den sogar eher erwarten als manche neue Häme über biedere ehrenamtliche Gemeinderäte.

Kommentar von anonym |

Hat da nicht der werte Artikelschreiber vergessen was alles in der Amtszeit von Herrn Schäch getan wurde?
- Gymnasium: Die Schülerzahl wurde im Laufe der Jahre so hoch, dass man erweitern musste - Das Rathaus: ist ein bauliches Aushängeschild und ein attraktiver Arbeitsplatz geworden - Das Schwimmbad: hat so viele Besucher vom ganzen Landkreis, dass die vorhandenen Parkplätze nicht ausreichen - Das Hopfenmuseum: empfängt Besucher aus aller Welt und der Bekanntheitsgrad von Wolnzach steigt. Man darf auch die vielen Veranstaltungen und Vernissagen, die darin stattfinden nicht vergessen. - Die Tiefgarage: unter dem Hopfenmuseum ist eine enorme weitgedachte Investition - Die ausgebauten Fahrradwege: sicherer Schulweg für Kinder, sportliches Betätigungsfeld für Alle - Zwei Seniorenheime: damit unsere alten und oft pflegebedürftigen den Heimatort nicht verlassen müssen - Alle Hotels und Pensionen: wurden gebaut, weil Wolnzach attraktiver wurde. Viele Übernachtungsgäste und Tagungen - Alle Lokalitäten, Teeladen, Kosmetik: und vieles mehr macht Wolnzach noch attraktiver - Das Industriegebiet: Fa. Altmann, Fa. Herion um nur ein paar neue Firmen zu nennen. Brachten ca. 1200 Arbeitsplätze. - Große Einkaufsmärkte, Drogeriemarkt: Vom ganzen Landkreis wird hier in Wolnzach eingekauft. - Kanalisation: für alle Ortsteile - 5 Kindergärten: als es ganz notwendig war, baute Herr Schäch selbst einen Kindergarten. - FFF Häuse: alle wurden renoviert oder neu gebaut - Evangelische Kirche: wurde in die Ortsmitte gelegt. Für alle ein wunderschöner Treffpunkt. - Volksfestplatz: wurde vergrößert und mit Parkplätzen versehen. - Die Einwohnerentwicklung : 1990 – 2008 von 8.000 auf 11.000 - Einkommen und Gewerbesteuer: 1991 ca. 1 Mio. 2008 ca. 10 Mio. - usw. Fahren Sie durch Wolnzach und denken Sie sich alles das weg, was von 1990 bis 2008 geschaffen wurde. Ich bin mir sicher, dass dies alles die Bevölkerung nicht vergisst.

Kommentar von anonym |

Alle gegen Schäch? – Warum das Strafverfahren gegen Josef Schäch falsch ist und vor allem Wolnzach schadet.
Warum ist Landrat Schäch unbedingt strafrechtlich zu verurteilen? Der Artikelschreiber begründet es mit: „Es stehe ein Schaden des Rechtssystems der Kommunen, der Demokratie im Raum.“ Es klingt, als ob unser System, unsere Demokratie aufgrund der Tätigkeit von Josef Schäch in Frage steht. Das ist absoluter Unsinn. Josef Schäch war kein Diktator. Josef Schäch steht für viele Ideale, die uns in der heutigen Zeit oftmals abhanden gekommen sind. Aufgaben hat er angepackt und nicht zerredet. Die Umsetzung der durch den Gemeinderat beschlossener Aufgaben stand ihm im Vordergrund, und nicht deren Verhinderung. Die Interessen der Gemeinde und damit des Bürgers waren sein Leitbild und nicht die von Einzelnen. Kompetenz zeichnete ihn aus und nicht Nichtwissen und Ignoranz. Der Bürger, für den er sich immer Zeit genommen hat, war für ihn wichtig und nicht das Parteibuch. Unterstützung der Jugend waren für ihn nicht nur Phrasen, sondern für ihn Aufgabe. Nicht nur durch die Gemeinde, sondern auch persönlich hat Josef Schäch Menschen unterstützt, die sich in einer Notlage befunden haben. Über 72% der Stimmen der Wolnzacher Bürger für Josef Schäch zur Wahl als Landrat sprechen Bände. Die Richter dieses Verfahrens wollen dies gar nicht wissen. Sie wollen nicht hören, dass eigentlich gar kein finanzieller Schaden für die Bürger von Wolnzach entstanden ist. Sie wollen gar nicht wissen, wie sich Josef Schäch als Bürgermeister tatsächlich für den Bürger und die Marktgemeinde eingesetzt hat. Sie wollen nicht wissen, was er alles getan und bewirkt hat. Sie wollen auch nicht wissen, dass viele Bürger hinter ihm stehen. Sie wollen nicht wissen, dass eigentlich kaum einer mehr versteht, warum man gegen Josef Schäch strafrechtlich vorgehen muss. Sie wollen gar nicht wissen, dass Kassenkredite von vielen Gemeinden aufgenommen werden, weil diese die finanziell günstigere Lösung für die Gemeinde darstellt. Als Beobachter dieses Prozesses drängt sich förmlich der Eindruck auf, dass die beiden Richter bereits die Verurteilung von Josef Schäch vor Prozessbeginn beschlossen haben. Wie anders ist es sonst zu verstehen, dass sie Zeugen zu bestimmten Aussagen durch Drohung mit strafrechtlichen Sanktionen bringen wollen, aber Entlastendes zu Josef Schäch jedes Mal abwürgen. Und trotzdem konnte dieses Verhalten nicht verhindern, dass immer wieder deutlich wird, dass Josef Schäch nicht der ist, für den sie ihn darstellen wollen – ein korrupter Politiker, der auf Gutsherrenart sein Amt geführt hat und mit den Steuergeldern der Bürger unverantwortlich umgegangen ist. Selbst Ihnen ist bewusst geworden, dass die Erstellung und Genehmigung eines Nachtragshaushaltes alles behoben hätte. Und keiner in Wolnzach und über Wolnzach hinaus zweifelt ernsthaft daran, dass der Gemeinderat diesem widersprochen hätte, weil diese Gelder nur für durch den Gemeinderat beschlossene Aufgaben verwendet worden sind. Und mit Ihrer strafrechtlichen Sichtweise stehen die Richter auf schwachen Füßen. Und dies ist Ihnen offensichtlich bewusst. Nicht anders ist es zu verstehen, dass die Zeugen des Prozesses sich fast wie Angeklagte fühlen müssen. Eine strafrechtliche Verurteilung alleine deshalb, weil Kredite aufgenommen worden sind, ohne dass der Gemeinderat seine ausdrückliche Zustimmung erteilt hat, hält einem Revisionsverfahren nicht stand. Und mit Wolnzach haben sie sich auch die falsche Gemeinde ausgesucht. In den Vernehmungen ist trotzdem deutlich geworden, dass die Höhe der Investitionen (fast) allen bekannt war, dass alle Gelder für Aufgaben (Pflichtaufgaben) verwendet worden sind, dass tatsächlich gar kein Zinsschaden entstanden ist, dass Josef Schäch sich in keinster Weise bereichert hat. Dieses Verfahren (und damit ist nicht nur der Strafprozess gemeint) ist vor allem für Wolnzach schädlich. Warum? Wolnzach hat selbst zugelassen und dazu beigetragen, den wahrscheinlich wichtigsten Bürger der letzten Jahre von Wolnzach zu demontieren und die Marktgemeinde und deren Verwaltung mit immer neuen Äußerungen in Verruf zu bringen. Und dieser Prozess erweckt nach der bisherigen Vernehmung der Zeugen (Gemeinderäte, Verwaltungsangestellte, Bürgermeister) den Eindruck, dass der Gemeinderat seine Kontrollpflichten nicht nachgekommen ist, dass der jetzige Bürgermeister von Wolnzach unfähig ist, keine Ahnung hat und seiner Aufgaben nicht gerecht wird und sich eigentlich gar keiner der Interessensvertreter der Marktgemeinde für die Interessen der Wolnzacher Bürger interessiert. Ein schönes Bild von Wolnzach, das wir uns von außen – und leider auch zum Teil von innen - aufdrängen lassen.

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