Hallertau-Gymnasium-Schulspiel: Der Geizige
(Wolnzach, ted)
Die erste der drei Aufführungen des Stücks nach Molière eroberte bereits das Publikum mit Spielfreude, gekonnten Dialogen, toller Ausstattung, moderner Inszenierung und Humor. Premiere auch für die neue Lichtanlage. Sie beflügelte. Alexandra und Michael Würflein (Regie, Textbearbeitung und Kostüme) konnten auf ihre Theatertruppe mächtig stolz sein. Es spielten Schüler und Schülerinnen der 9. und 10. Klasse, ergänzt um einen 7. Klässler (Eric Welsenbach) und drei 8. Klässler, souverän wie Oberstufler. Das Thema Geizzerfressenheit, garniert mit Falschheit, Oberflächlichkeit und Geltungssucht, kann sicherlich von keinem außer Molière so in den Mittelpunkt geschoben werden. Die Gymnasiasten griffen es voll auf, spielten die Charaktere leidenschaftlich. |
Brisanz kommt auf, wenn zum Besitzstreben sich noch Liebesziele einstellen. Wer heiratet wen, wer belügt dann wen? Die Braut des Sohnes will der geizige Vater, die Tochter soll einen reichen greisen Witwer heiraten, während der Kammerdiener mit ihr verlobt ist. Ein Puzzle d´amour, wie die Franzosen es lieben. Dann das Happy End: der greise schwerreiche Witwer erkennt im Kammerdiener seinen Sohn, in der umkämpften Braut seine Tochter – und plötzlich gibt es auch wieder seine Frau…. |
Beeindruckend die Zwischenszenarien: Beatles-Musik (Money) im Dunkeln u.a. Popsongs rund ums Geld, die rauschenden Ballkleider der ab und zu kreischenden Ladies – es steckt also doch im Blut. Kurzum, viel vertraute Menschlichkeit, zu der uns Molière so gerne den Spiegel vorhält. Ein guter Stoff fürs Theater, gerade auf Gymnasiumsbühnen. Klassiker zum Ausleben. Die weiteren Vorstellungen: Donnerstag, 17.6 und Freitag, 18.6, jeweils 19.30 Uhr in der Aula des HGWs. |
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