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Von Urnenwänden, Stadt- Lounges und Heiligen

(Pfaffenhofen, ce)

Auf der Tagesordnung der heutigen Stadtratssitzung standen vierzehn Punkte, der Rat war zwar nicht vollständig aber beschlussfähig. Die Sitzung wurde wie immer humorvoll aber nachdrücklich von Bürgermeister Herker geleitet. Nach dem schönen Ritual der Geburtstagsgrüße und der Genehmigung verschiedener Niederschriften stand als nächster Punkt die Umgestaltung des Hauptplatzes und hier speziell des ruhenden Verkehrs auf der Tagesordnung. Damit sind wieder einmal die Parkplätze als zentrales Thema in der Diskussion. Am oberen Hauptplatz werden die Parkplätze so verlegt, dass einige mehr entstehen, auch die Außenbestuhlung des Rubens fällt weg. Nach dem Neubau des Bortenschlager mit Parkhaus wird 2013 die Parkplatzsituation am Hauptplatz sowieso neu geregelt.

Urnenmauer: Kosten, Umsetzung und Gestaltung

Danach stellte Architekt Kindhammer in einer umfassenden Präsentation den Entwurf einer Urnenmauer am städtischen Friedhof vor. Die Kosten sind doch höher als ursprünglich angenommen, aber man war sich einig, dass man keine reine Sparversion wünscht, sondern einen würdigen Platz schaffen möchte. Der Architekt mit Erfahrung im Bau von Urnenwänden rechnete sogar das Erreichen einer Gewinnzone nach Ruhezeiten vor. Den genauen Bedarf kennt man nicht, doch die Nachfrage ist groß, Urnenbestattungen liegen im Trend!

Eine Diskussion über Auswahl, Zulassung und Anordnung der Farbe der Verschlussplatten ließ Bürgermeister Herker gar nicht aufkommen und vertagte sie, bis diese Platten im Original vorlägen. Die von Franz Schmuttermayr als noch würdiger empfundene Variante aus Klinkern statt Beton wurde als zu teuer verworfen. Im Ergebnis plant Architekt Kindhammer weiter und hat nun vom Stadtrat grünes Licht, einen Statiker hinzuzuziehen. Man einigte sich auch auf eine schnellstmögliche Fertigstellung ohne Abwarten.

Urbane Moderne bald in der Auenstraße?

Ein weiterer Punkt, zu dem umfassende Vorschläge von Herrn Kindhammer kamen, betraf die Umgestaltung an der Auenstraße. Er präsentierte vier ganz unterschiedliche, teils rasant moderne Entwürfe. So waren Rasenpyramiden ebenso zu sehen wie eine „Stadtlounge“, bei der Betonmöbel mutig mit Gummibelag überzogen werden und so eine Art Wohnzimmer im Freien ergeben. In St. Gallen quietschrot umgesetzt, könnte man in Pfaffenhofen dem Wunsch nach mehr Grün in der Stadt mit grünem Gummi Rechnung tragen. Auch die historischen Wassergräben aus den Plänen von 1810 könnten in wellenförmigen Hecken nachempfunden werden, ebenso könnte eine Dachlösung mit Stelen das Museum im Mesnerhaus mittels beleuchteter Vitrinen nach außen transportieren.

Die Kosten der jeweiligen Vorschläge schwanken zwischen 40.000 und über 100.000 Euro, sind aber zu 60 Prozent vom Konjunkturpaket abgedeckt. Auch hier gab es auf Vorschlag des Bürgemeisters keine Diskussion, sondern den Beschluss, die Entwürfe unter Paf-und-Du im Internet vorzustellen und die Bürger nach ihrer Meinung zu befragen, was sich ja schon am Hauptplatz bewährt hatte.

Ein weiterer wichtiger Punkt betrag die von Schrobenhausen geplante Klärschlammtrocknungsanlage, die nur gebaut werden kann, wenn Pfaffenhofen ausreichend Klärschlamm anliefert. Einstimmig beschloss man, hier weiter zu beraten.

Der mit den Tieren sprach: Franz von Assisi

Zu einer humorvollen Diskussion geriet die Frage, welchen Namen die Straße zum Tierheim erhalten sollte. Während eigentlich schon klar war, dass der alte Flurname „Weiberrast“ beibehalten werden sollte, schlug Steffen Kopetzky die Namensgebung nach Dr. Grzymek vor, was keine Mehrheit fand. Humorvoll dann der Vorschlag von Thomas Herker: Er hatte recherchiert und einen passenden Heiligennamen gefunden – Franz von Assisi. Der konnte immerhin mit Tieren reden. Schmutti war angetan und stimmte zu, am Ende wurde es doch wie erwartet die Weiberrast.

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