Lesezeit mit Mr. Yorick: Sentimentale Reise in Gartenidylle

Ein Krug mit Wasser, ein Buch, ein idyllischer Garten und ein Schauspieler bildeten die Ingredienzien einer so sentimentalen wie unterhaltsamen Reise in die Abenddämmerung, die Literaturfreunde in der Reihe „Lesezeit“ mit Markus Boniberger und Mr. Yorick erleben durften. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die drei raffaelitischen Grazien, die – in Kooperation mit Karl-Jürgen Dahmer von der Buchhandlung Pesch und Organisatorin Dorle Kopetzky – dafür Sorge trugen, dass gelesene Worte mit Wein und Wasser veredelt auf der Zunge der Zuhörer zum Genuss verschmolzen.

Kulturreferent Steffen Kopetzky stellte jenen Mr. Yorick vor, der sich in Laurence Sternes Roman „Eine empfindsame Reise“ nach Frankreich und Italien begibt und so federleicht wie ausschweifend von seinen erotischen Empfindsamkeiten berichtet. Der Roman aus dem 18. Jahrhundert, dessen Autor von Steffen Kopetzky in eine Reihe mit Rabelais und Cervantes gestellt wurde, revolutionierte die damalige Literatur insofern, dass er das Innenleben der Akteure in den Vordergrund, vor die bloße Handlung stellte. Und dann las Markus Boniberger, 25-jähriger Spross einer Pfaffenhofener Familie, aus dem Werk des Autors, der mit „Tristram Shandy“ in der Weltliteratur einen herausragenden Rang erobert hat.