Burkhard Driest liest „Küchenkunst“
(Pfaffenhofen, ala)Lässig und glänzender Laune kam Burkhard Driest, um in seinem Lesesessel Platz zu nehmen. Die Begrüßung der zahlreichen Gäste im Saal des Moosburger Hofs übernahm neben Hotelchef Sven Tweer Dorle Kopetzky und freute sich über ihren Special Guest zur dritten Lesung im Rahmen des Kultursommers.
Kommissar Toni Costa bekommt gleich zu Anfang des Krimis zu tun, ein spanischer Sternekoch wird ziemlich blutrünstig ermordet. In der kühlen Szenerie einer Großküche, wo sonst. Es folgen Verstrickungen, kompliziert und zuweilen gespickt mit verbaler Erotik. Sinnlich der Vorleser. Die Handlung spielt zwischen Berlin und Ibiza, der Wahlheimat von Burkhard Driest. Im Roman mit eingeflossen sind Rezepte aus der „feinen Küche“, beigesteuert von Fernsehkoch Andreas C. Studer. Fein gewählte Beschreibungen, bis in die kleinste Nuance ausdrucksstark und fesselnd. Fast noch spannender als der Krimi selber: die Erzählungen des Autors nach den Leseproben über das Leben und das Schreiben. Alles nicht so einfach. „Ich rate ab“, so Driest, denn schon das Unverständnis, das ihm manchmal entgegenschlägt weil er schon allein zum Denken viel Zeit braucht, ist eine Sache für sich. Burkhard Driest, der selber gerne Kishon liest, steht lässig über solch kleinen Problemchen. Staubtrocken gelegentlich sein Stil und durchaus herzlich komisch, schräg wie das Leben eben. Aber stimmig. Driest ist ein Fan von gründlicher Recherche, Bücher deren Handlung nicht nachzuvollziehen ist oder sich verheddert, sind nicht sein Fall.
„Was ist Ihr Leibgericht?“ war eine von vielen Fragen, die der Autor an sein Publikum hatte. Seines dreht sich immer wieder gerne um Königsberger Klopse – mit Zitrone und natürlich viel Kapern. Sehr amüsant, sein Plaudern. Sehr nah am Menschen. Sehr sympathisch.
Mit dabei im Reisegepäck hatte der Autor seine Verlegerin, Frau Fleissner-Mikorey von LangenMüller, München sowie Kristin Schmidt, Presseabteilung (s. Bildergalerie).
Ein heißer Abend war das, trotz Klimaanlage und schon vorgerückter Stunde. Aber ein sehr schöner heißer Abend. Mit einem delikaten Drei-Gänge-Menü, gezaubert von Küchen- und Hotelchef Sven Tweer, ließen Leser und Zuhörer den Abend ausklingen. Bei angeregten Gesprächen und lockerer Stimmung.
Der Moosburger Hof als Kulisse für diese kulinarische Lesung war trefflich gewählt vom Veranstalter Buch & Büro Pesch. Ein Highlight im diesjährigen Kultursommer. Eines mehr.
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