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Stadtrat lehnt Regionalmarke ab

(Pfaffenhofen, pmt)

Zu viel Ingolstadt und zu wenig Region: Auf diese Kritik stößt das Logo "IngolStadt Land Plus“ bereits seit dem Tag, als die Initiative Regionalmanagement (IRMA) es vor einem Monat als neues Markenzeichen der Region 10 der Öffentlichkeit präsentiert hat. Den Vorwurf, dass die Stadt Ingolstadt bei dieser Dachmarke allzu sehr in den Vordergrund gestellt wird und die Landkreise mit allen anderen Städten und Gemeinden zu Anhängseln degradiert werden, hat es bereits von verschiedenen Seiten gegeben.

Genau diese Kritik wurde nun auch im Pfaffenhofener Stadtrat laut, der sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Juli, ebenfalls mit dem Thema befasste. Dabei waren sich die Kommunalpolitiker aller Fraktionen in ihrer Ablehnung des neuen Logos einig. Sie wollen die neue Regionalmarke so nicht akzeptieren, da sich ihrer Meinung nach unter IngolStadtLandPlus weder die Stadt Pfaffenhofen noch die übrigen Kommunen der Region 10 genügend wiederfinden.

Nach eingehender Diskussion wurde einstimmig beschlossen, an den Landkreis Pfaffenhofen heranzutreten und auch Kontakt zu den Kollegen in Neuburg, Schrobenhausen und Eichstätt aufzunehmen, da der Pfaffenhofener Stadtrat der Ansicht ist, dass die Dachmarke IngolStadtLandPlus insgesamt ungeeignet ist, die Region 10 abzubilden.

Der Stadtrat fordert, dass eine neue Diskussion um eine Dachmarke angestoßen werden soll, wobei die betroffenen Kommunen unbedingt eingebunden werden sollen. Bis zu einer demokratisch legitimierten Entscheidung sollen keine weiteren Werbekampagnen o.ä. mit dem Logo durchgeführt werden, um diesen Slogan nicht noch weiter zu verbreiten. Eine künftige Entscheidung zu einer Dachmarke soll dann nur unter Beteiligung der betroffenen Kommunen erfolgen.

Auch die Art, wie das neue Logo zustande gekommen und vorgestellt worden war, stieß nämlich im Stadtrat auf deutliche Kritik. So monierte Markus Käser, dass „eine kleine Gruppe von Entscheidungsträgern der ganzen Region solch einen Markennamen aufdrückt“. Und Roland Dörfler kritisierte „die Kommunikation, wie es unter die Leute gebracht worden ist, ohne dass es demokratisch vorher abgestimmt und den zuständigen Gremien vorgestellt wurde“. Franz Niedermayr erklärte sogar, dass auch die Kreisräte von der neuen Regionalmarke „vollkommen überrumpelt worden“ seien: „Im Prinzip ist es vorgelegt und entscheiden worden, ohne dass man gefragt wurde.“

2. Bürgermeister Albert Gürtner betonte, dass die Bevorzugung der Stadt Ingolstadt und die Herabsetzung der anderen Gemeinden und Landkreise, wie sie in dem Slogan Logo IngolStadtLandPlus zum Ausdruck komme, keineswegs nur dieses Logo betreffe. „Ich glaube es ist nicht nur der Slogan, der hier falsch läuft, sondern das ganze Konzept der IRMA ist extrem Ingolstadt-lastig.“ Gürtner ging auf die Internetseite der IRMA ein, denn dort heißt es wörtlich:


„Während Ingolstadt als lebendige Großstadt voran geht, verkörpert der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Tradition, Kultur und Natur. Für seine Lebensqualität und Bildung ist der Landkreis Eichstätt bekannt, während der Landkreis Pfaffenhofen als Korn- und Entwicklungskammer der Region gilt.“

Albert Gürtner betonte: „Wir bezahlen mit unseren Steuergeldern diese Werbung für Ingolstadt mit. Das ist aus Pfaffenhofener Sicht nicht tragbar!“

Zumindest etwa Positives konnte Theo Abenstein dem ganzen Thema abgewinnen: Wenn jetzt durch diese Diskussion „die Sensibilität in die breitere Bevölkerung getragen wird, ist das zumindest eine Investition in die Zukunft, wenn man dann zu den entsprechenden Ergebnissen kommt“, erklärte er und fügte hinzu: „Wenn der Kreis den Antrag zur Prüfung und zur weiteren Behandlung an die Veranlasser zurückgibt, dann ist das durchaus eine sinnvolle Entscheidung.“

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