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„Fastenbrechen“: Muslime und Christen feiern gemeinsam
(Wolnzach, lot)“Wer an Gott glaubt, der soll seine Gäste bedienen!” Mit diesen Worten aus dem Koran begrüßte die Türkische Gemeinde zum gemeinsamen Fastenbrechen, an dem zum ersten Mal auch nicht-muslimische Gäste teilnahmen. Neben Bürgermeister Jens Machold und seinen Stellvertretern Erich Niedermeier und Ludwig Schechinger waren auch einige Gemeinderäte, Verwaltungsangestellte aus dem Rathaus und zahlreiche Bürger aus der Marktgemeinde der Einladung in den Veranstaltungsraum des Hopfenmuseums gefolgt. Das Fastenbrechen im Ramadan, der muslimischen Fastenzeit, bedeute, so erklärten die Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde, Ümit Ucar und Oguz Tasdelen, „dem zügellosen Ego Einhalt zu gebieten“. Fasten sei „wie eine Steuer“, die Gott entrichtet werden soll. Es sei im Islam Tradition, sich an den Abenden im Ramadan gegenseitig zum Fastenbrechen, zur Mahlzeit nach Sonnenuntergang, einzuladen, und dies hat die Türkische Gemeinde zum Anlass genommen, auch ihre nicht-muslimischen Mitbürger einzuladen, um ihre Bräuche zu zeigen. Der Gebetsruf des Imams der Gemeinde, Bilal Demir, ging dem Essen voraus, das mit einer Linsensuppe begann. Anschließend servierten Mitglieder der Türkischen Gemeinde Salat sowie gefüllte Auberginen mit Reis und gefüllten Weinblättern. Vor dem Dessert hielt Bürgermeister Jens Machold eine kurze Ansprache, in der er sich für die Einladung bedankte. Es sei wichtig, mit Menschen zusammenzukommen, die ebenso an einen Gott glauben wie man selbst. Von großer Bedeutung sei das Streben nach einem Miteinander: Es mache keinen Sinn, in „Parallelwelten“ zu leben, und er kündigte an, dass dieses Zeichen, das die Türkische Gemeinde mit ihrer Einladung gesetzt hat, von christlicher Seite wiederholt wird. |
Damit habe eine Gemeinsamkeit begonnen und sei somit einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Es gehe, sagte der Bürgermeister, um diejenigen, „die guten Willens sind“, und das sehe er in diesem „Miteinander“ gegeben. |
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