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Farben sind Kunst, Lebenslust ist pur

(Pfaffenhofen, ce)

Die Nachkommen: Hans und Sophie Spies

Eduard Luckhaus würde in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag feiern und dem neuen Pfaffenhofener Kunstverein gelang zusammen mit der Stadt und der Tochter des Malers eine so umfassende wie wunderbare Retrospektive: Die umfangreichste Ausstellung die es jemals in Pfaffenhofen gab zeigt über 200 Werke von mehr als 50 Leihgebern. Allein die Kulturhalle öffnet 37 Mal und macht damit den Bürgern und Kunstfreunden ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Schon zur Vernissage waren zur ungewohnten Zeit am Samstagnachmittag zahlreiche Gäste gekommen und bewunderten die farbenfrohen Werke des bisher zu wenig beachteten Malers. Eduard Luckhaus war kein Kind der Stadt, ihn spülten die Wirren des 2. Weltkrieges hierher, doch er fand eine neue Heimat, schien die Stadt, die Landschaft und die Menschen sehr geliebt zu haben – seine Bilder zeigen das voller Liebe, Lebensfreude und Kraft. Zunächst ernährte er die Familie mit der Kunst, auch als Sportlehrer am Schyren-Gymnasium blieb er zeitlebens bei der Kunst,

 

portraitierte Menschen, fing die Hallertauer Landschaft ein und malte immer wieder Pfaffenhofen, den Hauptplatz, den Kirchturm. Wundervoll passen seine Werke in die helle Industriehalle, füllen den Raum und ziehen die Besucher an, von Werk zu Werk. Die Gemälde sind nicht chronologisch, sondern thematisch gruppiert, Erinnerungen an Russland finden sich ebenso wie Pfaffenhofener Ansichten, die Familiengeschichte oder Portraits. Auch ein bayerisches Eck oder Faschingsdekorationen zeigen die Vielfalt des Künstlers. Nur sich selbst malte er nie, ein Foto zeigt ihn am Eingang.
Der zweite Bürgermeister Gürtner begrüßte die Gäste, darunter auch den Landrat bevor Steffen Kopetzky das Leben des Malers skizzierte, der auf „seltsamen“ Wegen nach Pfaffenhofen gekommen war. Eduard Luckhaus, so ist sich der Kulturreferent sicher, hätte auch in großen Städten Erfolg gehabt. Alle Menschen die den Künstler noch persönlich kannten, ehemalige Schüler genauso wie Künstler waren sich in ihrem Urteil einig:

 Das Publikum: Zahlreich und begeistert

Laudatio: Kulturreferent Steffen Kopetzky

Eduard Luckhaus war ein durch und durch sympathischer, freundlicher Mensch voller Lebensfreude. Kunsthistorikerin Karin Probst erläuterte kurz das Konzept der Ausstellung bevor der Schwiegersohn des Künstlers, Hans Spies sprach. Er, der naturgemäß eher von der Tochter als von der Kunst fasziniert war, verbrachte viele fröhliche Stunden mit dem Künstler. Sophie Spies ist sichtlich gerührt dass dem Werk ihres Vaters die Ehre und Aufmerksamkeit zukommt, die der Künstler seine Werke verdienen.
Es ist dem Kunstverein und allen Beteiligten gelungen, eine große, wirklich großartige Ausstellung zu organisieren!

Die Gemälde sind in der Kulturhalle in der Kellerstraße noch bis 31.10 zu sehen.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr

 

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