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Böllerschützen eröffnen Bayern-Italien-Ausstellung

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Wolnzach, 10.9.10 (ted). Am Hopfenmuseum hängen fünf virtuelle Venedig-Gondeln. Im Veranstaltungsraum eine Vielzahl verschiedenster Werke von monochrom Ultramarin bis hin zu 70 kg schweren Kirchentürelementen nach einem Dom in Florenz, von Günter Fruhtrunks strengen Linien bis zu Günther Förgs Farbwolken. Ein Original-Selbstportrait Giorgio de Chricos führt die Schau der erfolgreichsten bayerischen Künstler seit 1950 an. De Chirico studierte in München (1906-1909). Dazu gesellen sich die letzten 6 Rektoren der Akademie der Bildenden Künste München mit Arbeiten für oder von Italien inspiriert, Weggefährten Rudi Tröger, Gerd Dengler, Hans Baschang und Eduardo Paolozzi. Selbst die Studenten sind bei "Bayern-Italien" vor Ort, vertreten durch Janina Roider (Klasse Förg) und Ivan Schmidt (Klasse Doberauer). Kurator und Veranstalter Eduard Kastner wollte so den Kreis zu de Chirico schließen. Schließlich sei die Akademie nicht nur eine Klammer um größte Namen, sondern auch ein Lehrbetrieb mit zur Zeit 650 Studenten. Die Akademie steht in einer wahren De-Chirico-Begeisterung, weshalb auch direkte Anlehnungen an diesen erfolgreichsten italienischen Maler des 20. Jahrhunderts in die Ausstellung eingingen oder im dazugehörigen 100-seitigen Katalog Erwähnung finden. Fürwahr es entstand eine Art Visitenkarte der Akademie, noch dazu mit viel Italienbezug. So suchte Prof. Dr. Andreas Kühne in seiner Eröffnungsrede nach der neuen „Münchner Schule“ mit Erfolg. Präsident Dieter Rehm nahm sichtlich beeindruckt den ersten Katalog zur Ausstellung vom Kurator Eduard Kastner entgegen. Rehm: „Kein Ehrenmitglied der Akademie, abgesehen von Gille Haindl-Steiner, tut mehr für die Akademie als Sie.“ In der Evangelischen Kirche gegenüber finden sich weitere bayerische Künstler mit Arbeiten zu Italien. Keine Akademie-Kunst, sondern regional anerkannte Künstler mit relativ gegenständlicher Ausdruckweise. Im 100-Meter entfernten Rathauskeller zeigt der Münchner Galerist Emil Ruf seine Werke großer Italiener des 20. Jahrhunderts wie Marino Marini, Mimmo Paladino, Renato Guttuso, Giuseppe Santomaso oder Antonio Corpora. Die Liste der berühmten Namen ist lang, vertreten durch 43 Arbeiten, von der Skulptur bis zur signierten Lithografie. Zur Ausstellungseröffnung ließ es der Veranstalter ganz schön krachen. Die Burgstaller Böllerschützen präsentierten drei Salvensets - ohrenbetäubend, aber bayerisch schön. Dazu das aufbrausende Motorengeräusch eines nagelneuen Lamborghini-Gallardo LP570-4 - ein "Italiener in bayerischer Hand" (Audi erwarb die italienische Edelschmiede) und dieses Fahrzeug sei auch ein Kunstwerk laut Kastner. Es wurde extra vom Lamborghini-Center München eingefahren. Dazu die Dellnhauser, die beste bayerische Volksmusikgruppe, Einzug der Marktkapelle Wolnzach, ein italienisches Duo Orio&Tonolino und als strahlender Abschluss der bayerisch-italienischen Nacht Arien vom Tenor Giuseppe del Duca. Ein ganz besonderes Fest, wie auch das delikate bayerisch-italienische Buffet für die 550 Gäste zeigte -  es reichte auch für ganz Hungrige. Der Gastgeber feierte seinen 50. Geburtstag nach, ließ aber das wahre Datum völlig offen - Venedig hätte es nicht galanter gebracht. Dieser Abend lockte sogar den Oberbürgermeister Ingolstadts an, Dr. Alfred Lehmann.

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