Peter Stein – Geniale Verzerrung der Wirklichkeit
(Pfaffenhofen, chs)
links: Kuratorin Birgit Kögler; rechts: Künstler Peter Stein
Auf der gestrigen Vernissage in der Künstlerwerkstatt in Pfaffenhofen konnten die Gäste Werke von Peter Stein betrachten, einem Künstler aus Aschaffenburg. Diese sind aber beileibe nicht gewöhnlich, obwohl das oberflächlich betrachtet der Fall sein müsste: Schließlich wird ein Alltagsgegenstand abgebildet. Doch alltäglich sind Steins Bilder mit Sicherheit nicht, da die Wirklichkeit genial verzerrt wird. Verblüffende Resultate ergeben sich daraus. Stein, der sich zurzeit mit Lichtreflexen auf Alltagsgegenständen beschäftigt, projiziert diese Reflexe nämlich digital in etliche Dimensionen, sodass sich der Betrachter fast in eine fremde Welt versetzt fühlt. Dabei lässt er die Farbe des Gegenstands unbearbeitet, was zusätzlich erstaunt. Mit seinen Bildern verbindet er die Fotografie, also reales Bildmaterial, mit der Bildbearbeitungstechnik. Vor allem die Verzerrung der Realität macht den besonderen Reiz seiner Werke aus. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich Stein selbst sehr für Science-Fiction und natürlich Fotografie interessiert. Mit dem Aspekt der Surrealität erklärt sich aber auch die meditative Wirkung. |
Der Betrachter soll nämlich in eine „fremde Welt“ eintauchen und sich darin verlieren. Deshalb ist ein Vergleich mit M.C. Escher angebracht, einem leider schon verstorbenen niederländischen Künstler, der mit seiner Darstellung unmöglicher Figuren auf sich aufmerksam machte. So erreichte Escher aufgrund perspektivischer Unmöglichkeiten und optischer Täuschungen, dass Objekte auf den ersten Blick natürlich, auf den zweiten aber vollkommen widersprüchlich erschienen. Das Eintauchen in eine surreale Welt stellt also sowohl bei Escher als auch bei Stein ein wichtiges Ziel dar. Hierbei ist es dem Künstler aus Aschaffenburg wichtig, dass man selbst auf den zugrunde liegenden Alltagsgegenstand kommt. Schließlich wird dadurch eine noch intensivere Auseinandersetzung mit dem Bild erreicht. Ein denkwürdiges, und sicherlich nicht alltägliches Erlebnis für alle Besucher. Hierbei muss unter anderem Kuratorin Birgit Kögler von der Künstlerwerkstatt in Pfaffenhofen erwähnt werden, die einen maßgeblichen Beitrag zur Ermöglichung der Vernissage leistete. Eine Bereicherung war diese allemal. Von Peter Stein wird mit Sicherheit auch in Zukunft zu hören sein!
Ein Beispiel für das Surreale: Der Alltagsgegenstand, also der Ausgangspunkt ist ein Obstnetz.
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