Auf des Meeres und der Liebe Wellen: Phil Vetter im Stil
(Wolnzach, lot)
Ein Raum, so groß wie ein Segelboot, so groß eben wie die Gaststube beim Stilwirt, und ein Phil Vetter genügen, um aus einem Zimmer tatsächlich ein Segelboot zu machen. „I Pretend My Room’s A Sailing Boat“, sein neues Album, präsentierte der Singer und Songwriter aus der Münchener Szene als professioneller Captain auf des Meeres und der Liebe Wellen – auf Gitarre und Keyboard. Viel junges Publikum war in den Stilwirt gekommen, und alle ließen sich gerne mitnehmen auf eine poetische Reise durchs Leben, von Liebesstein zu Liebespein. Seinen Songs eilt der Ruf voraus, in Melancholie zu versinken, doch beim Stilwirt, unter den kritischen Augen und in den kritischen Ohren von Wirt und Musikerkollege „Muskel“ Appel, bewies Phil Vetter feinen Humor: „Ein krasses Liebesdrama“ über drei Akte, die Liebesgeschichte zweier Fliegen, endet schauerlich im Flug „into the candle“. Alles nicht so tragisch, zeigte Phil Vetter an diesem Abend, alles lässt sich mit Liebe lösen – „you opened my soul with a touch of your hand“ –, mit Gitarre, Keyboard und einer wunderbaren Stimme, die sich direkt unter die Haut der begeisterten Zuhörer schmiegte. Phil Vetter präsentierte sich als großes Musiker-Herz, als großes Boot, als Platz für alle gebrochenen Herzen, die blutend treiben auf den Wellen der Liebe. Phil Vetter fängt sie alle ein, nicht „catcher in the rye“, nein, ein Fänger in den sieben Meeren – und „free from head to toe“, wie’s im Titelsong seines neuen Albums heißt. Und so ward es dann ganz geschmeidig Mitternacht, als Phil Vetters musikalisches Segelboot endgültig Anker warf im Stilwirt an der Wendenstraße. |
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