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Nach 24 Jahren wieder eine Volkszählung

(Paffenhofen, pmt)

Nach nunmehr 24 Jahren ist es im Jahr 2011 wieder soweit: Es steht eine neue Volkszählung bevor, bei der Angaben über die Bevölkerung und die vorhandenen Wohngebäude erhoben werden. Die letzte Volkszählung wurde im Jahr 1987 durchgeführt. Im Vergleich zu wirtschaftlichen Unternehmen, die jährlich eine Inventur durchführen müssen, ist in Deutschland viel Zeit vergangen. Um eine aktuelle Aufstellung der Bevölkerungszahl zu erreichen, ist der Zensus, wie die Volkszählung auch genannt wird, also aus Sicht des Staates dringend notwendig. Landrat Anton Westner stellte jetzt die kürzlich berufene Leiterin der „Zensus-Stelle“ Melanie Herberichs vor. Sie ist im Landratsamt Pfaffenhofen für die Organisation der Zählung zuständig. Beim Zensus 2011 handelt es sich um einen sogenannten registergestützten Zensus.

Ein Großteil der Volkszählungsdaten wird aus bereits vorhandenen Verwaltungsregistern (Einwohnermeldeämter, Bundesagentur für Arbeit, Berichtsstellen der Personalstatistik) gewonnen. Hinzu tritt eine stichprobenartige Befragung bei ca. 10 % der Bevölkerung, um ergänzende Angaben zu Bildung/Ausbildung usw. zu gewinnen. „Letztlich dient dies auch der statistischen Bereinigung der Melderegister im abgeschotteten Bereich der statistischen Ämter“, so Melanie Herberichs. Da nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung befragt wird (Stichprobenerhebung), entstehen auch deutlich geringere Kosten als bei einer „traditionellen“ Zählung. Ziel des Zensus 2011 ist die Gewinnung von gerichtsfesten amtlichen Einwohnerzahlen mit vergleichbarer Qualität für Bund, Länder und Gemeinden. Anton Westner: „Die Einwohnerzahl hat eine Vielzahl von unmittelbaren Auswirkungen auf die Handlungsspielräume der Kommunen, oft mit direkten finanziellen Folgen, beispielsweise beim kommunalen Finanzsausgleich. Ebenso interessant ist diese Zahl für die Kommunalplanung (Schulen, Altenheime, Kinderbetreuungsplätze) und für die Wirtschaft, die hierin eine wichtige Entscheidungsgrundlage findet.“

Hiervon berührt wird ebenfalls die Einteilung in Bundestagswahlkreise und die Berechnung der zustehenden Sitze der einzelnen Länder im Bundesrat. Der Datenschutz hat beim Zensus höchste Priorität. Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass ihre persönlichen Daten keinem Unbefugten zugänglich werden. Das Statistikgeheimnis sei umfassend gewährleistet. Um dies auch nach außen sichtbar zu machen, ist die beim Landratsamt Pfaffenhofen eingerichtete Erhebungsstelle räumlich, organisatorisch und personell von anderen Verwaltungsstellen getrennt. Es wurden extra Büroräume in der Pfaffenhofener Sonnenstraße angemietet. „Damit wird sichergestellt, dass die gemachten Angaben nur für statistische Zwecke und nicht für andere Verwaltungsaufgaben herangezogen werden können“, so Melanie Herberichs, die vor der „heißen“ Phase des Zensus ihr abgeschottetes Büro beziehen wird. Um diese enorme Aufgabe erfüllen zu können, sind ehrenamtlich tätige Erhebungsbeauftragte (= Interviewer) dringend erforderlich. Die Erhebungsbeauftragten haben mehrere Voraussetzungen zu erfüllen, so z. B. Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit, Volljährigkeit und ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein.

„Interviewer werden nicht in unmittelbarer Nähe zur eigenen Wohnung eingesetzt und dürfen nicht tätig werden, wenn zu befürchten ist, dass diese aufgrund beruflicher Tätigkeit oder aus anderen Gründen die Erkenntnisse aus ihrer Erhebungstätigkeit zum Schaden des Auskunftspflichtigen nutzen“, betont die Zensusbeauftragte. Interessenten, die als Interviewer mitwirken möchten, können sich bei der örtlichen Erhebungsstelle des Landratsamtes Pfaffenhofen, Melanie Herberichs (Telefon 08441 27-398, Email: Zensus@landratsamt-paf.de) melden. Ein Informationsblatt mit den wichtigsten Daten und Fakten steht zur Verfügung.

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