Andrea Maria Schenkel liest ihren „Tannöd“
(Pfaffenhofen, ala)„Tannöd“, eine Geschichte, die so unglaublich grausam und kalt ist, dass kein Mensch sich vorstellen kann: Der Roman entstand um einen echten Kriminalfall vom 1. April in Hinterkaifeck, einem Einödhof bei Schrobenhausen. Andrea Maria Schenkel verlegte die Handlung in die fünfziger Jahre in die fiktive Einöde Tannöd, wo man sich wundert weil auf dem Danner-Hof seit Tagen niemand zu sehen ist. Drei Männer, die endlich nachsehen, stoßen auf sechs Leichen. Jemand hat die ganze Familie samt dem zweijährigen Josef und der neuen Magd umgebracht, ihnen die Köpfe mit einer Spitzhacke eingeschlagen. Der Pfarrer und dessen Köchin, der Lehrer, der Postbote, die Krämerin und weitere Bewohner von Tannöd werden vernommen. "Eigenbrötler waren die, besonders der Alte war kein guter Mensch", heißt es. Eine junge Krankenschwester reist zwei Jahre später in die bayerische Dorfprovinz, um ihre Mutter zu begraben, die als Magd auf dem Hof neben dem Tannöd gearbeitet hatte. Schnell bemerkt sie, dass die Dorfbewohner die grausamen und unaufgeklärten Morde nur zu gern vergessen würden, die als allgegenwärtiger Schatten des Bösen auf dem Alltag liegen. Doch je tiefer die junge Frau in die Gemeinschaft der braven Bürger vordringt, desto mehr stellt sie fest, wie sehr ein jeder den alten, boshaften Danner gehasst und verachtet hat - wie sehr sie es billigen, dass "ihn der Teufel geholt hat". Bei der Lesung in Pfaffenhofen war immer noch spürbar, wie unglaublich die Geschichte ist. Das Grauen ist so gegenwärtig wie damals. Mehr über die Autorin unter www.andreaschenkel.de
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