Dreikönigs-SPD: „Sechser-Tragerl“ für neue Bildung
(Wolnzach, lot)Nicht aufs Glatteis führen bzw. davon abhalten ließen sich die Gäste, die den Weg zum Dreikönigs-Treffen der Sozialdemokraten ins Hotel Hallertau gemeistert hatten. Kern des Treffens, bei dem sich auch der nominierte Landratskandidat der SPD, Franz Rothmeier, vorstellte, war das Referat des Landtagsabgeordneten Martin Güll zum Thema „R6, G8 und die Mittelschule – Bayern in der Bildungskrise?“ Ortsvorsitzender Werner Hammerschmid begrüßte im Foyer des Hotels die Besucher, unter denen sich auch einige Lehrer befanden, die sich über die bildungspolitischen Perspektiven der Sozialdemokratischen Partei informieren wollten. In seinem Impulsreferat zur landkreispolitischen Situation ging Kreisvorsitzender Markus Käser auch auf den Tagungsort Wolnzach ein: Der Ortsverband habe mit dem neuen Vorsitzenden wieder festen Boden unter den Füßen, und außerdem habe er gehört, dass die legendäre „Hopfenperle“, bekannt aus dem ehemaligen „Alterbräu“, vom „Bürgerbräu“ wiederbelebt wird: „Das ist die beste Nachricht, die uns in den letzten Jahren aus der Hopfenmetropole erreicht hat!“ Allgemein – und weniger schelmisch – ging Käser auf das Image des Landkreises Pfaffenhofen in überregionalen Medien ein: Dies sei geprägt von „Sex & Crime“, und er erinnerte an die medienträchtigen „Verfehlungen“ einiger ehemaliger und eines amtierenden Bürgermeisters aus dem Landkreis, die mit Veruntreuungen oder als Spanner Schlagzeilen geschrieben haben. Markus Käser entwarf ein positiveres Bild der Landkreis-Politik, als er an den fulminanten Wahlsieg des jungen Pfaffenhofener SPD-Bürgermeisters Thomas Herker, der 2008 einen eingesessenen CSU-ler „aus dem Amt gekegelt“ hat. Grund zu Optimismus für die nächsten Landtagswahlen also: „Schon 2013, ganz sicher 2018, wird Bayern nicht mehr so regiert werden wie jetzt!“ Weniger weit in die Zukunft blickte Franz Rothmeier als nominierter Kandidat für die möglicherweise demnächst anstehende Landrats-Neuwahl. Der Kreisrat und Stellvertretende Landrat, der seit 35 Jahren in der SPD engagiert ist, forderte den suspendierten Landrat Josef Schäch zum Rücktritt auf: „Die momentane Situation ist unerträglich!“ Er werde als „Teamplayer“ versuchen, das Vertrauen der Bürger in die Politik wieder zurückzugewinnen: „Die Behörden müssen wieder für den Bürger da sein!“ |
Für eine neue Bildungspolitik im Freistaat plädierte Martin Güll. Als Mitglied des Bildungsausschusses im Landtag wisse er um die Situation an den Schulen – und um die unausgereiften Projekte R6, G8 sowie die gerade laufende Diskussion um die „Mittelschulverbände“. Die SPD stehe für eine neue Bildungspolitik, in der sich die Schule wieder nach den Kindern richte, und Güll führte als Beispiele für erfolgreiche Bildungspolitik Länder wie Finnland und Italien ins Feld: „Hier werden die Schulen nicht zentralisiert, die Schule bleibt bei den Kindern!“ Wichtiges bildungspolitisches Projekt der Sozialdemokraten sei die „Gemeinschaftsschule“, die als Ganztagsschule das meiste aus den Kindern heraushole: „Weil man Zeit für sie hat“. |
Dreikönigstreffen: Martin Güll, Franz Rothmeier, Markus Käser |
Werner Hammerschmid, SPD-Ortsverbandsvorsitzender Wolnzach |
Martin Güll, Landtagsabgeordneter im Bildungspolitischen Ausschuss |
Markus Käser, Kreisvorsitzender der SPD im Landkreis Pfaffenhofen |
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