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Gefragt: Schulverweis für Amok-Drohung?

(Pfaffenhofen, dmk)
Nicht nur Schüler und Lehrer werden sich noch lange an den 29. November des vergangenen Jahres erinnern. Eine Amok-Drohung am Schyren-Gymnasium, publik geworden im Internet, rief einen Großeinsatz der Polizei auf den Plan, hunderte besorgter Eltern holten ihre Kinder ab, die Schule musste an diesem Tag ihre Türen schließen. Passiert war zum Glück allerdings nichts.   Als die Polizei, vor allem auch im Internet, die Ermittlungen aufnahm, stießen die Beamten schnell auf einen 15-Jährigen aus dem südlichen Landkreis. Der Junge wurde in die Polizeidienststelle nach Pfaffenhofen beordert und gab, nachdem er sich während eines Verhörs immer mehr in Widersprüche verstrickt hatte, schlussendlich zu, der Urheber der Drohungen zu sein. Seitdem wurde heftig diskutiert über die Härte der Bestrafung des Schülers. Selbst schulintern war man sich alles andere als einig. Während sich der Disziplinarausschuss des Schyren-Gymnasiums einstimmig für einen Schulverweis aussprach, hielt der Elternbeirat den Rauswurf für „nicht angemessen“. 

Wir haben einige Schüler nach ihrer Meinung gefragt:

Moritz Berning, 18

Der Rauswurf war eigentlich klar. Aber es war ja kein wirklicher Amoklauf, und soweit ich das mitbekommen habe, haben auch wenige gedacht, dass tatsächlich etwas passiert. Viele der Schüler haben sich sogar über den unterrichtsfreien Tag gefreut. Der Schulverweis hätte meiner Meinung nach also nicht sein müssen, wenn man aber so etwas macht, muss man halt damit rechnen.

Philip Kaeppel, 18

Es war klar, dass er von der Schule fliegt. Meiner Meinung nach hätte man sich aber die Vorgeschichte des Schülers anschauen sollen, und die Entscheidung dann davon abhängig machen. Aber da er den Amoklauf angeblich geplant hat, nur um einer Klausur aus dem Weg zu gehen, ist der Rauswurf auch gerechtfertigt. Wahrscheinlich auch, um einen Abschreckungseffekt für Nachahmer zu erzeugen.

Jan Klenke, 18

Der Reaktion der Schule, den Schüler rauszuwerfen, ist total gerechtfertigt. Er hat schließlich einen nicht unerheblichen Unterrichtsausfall verursacht. Außerdem war der Beweggrund Gerüchten zufolge lediglich eine Latein-Klausur, und das kann man ja auch anders umgehen. Man muss sich auch mal überlegen, was für eine Panik diese Drohung ausgelöst hat, nicht nur unter den Schülern und Lehrern, sondern auch bei den Eltern.  

Johannes Knorr, 19

Der Verweis von der Schule ist absolut gerechtfertigt. Er hat mit seiner Aktion eine Menge Chaos verursacht. Und wenn man so einen Unsinn macht, muss das definitiv Folgen haben. Wenn derartige Aktionen nicht konsequent bestraft werden, denkt doch jeder, dass man derartige Sachen einfach so machen kann, ohne mit angemessenen Konsequenzen rechnen zu müssen.

Manuela Leisten, 19

Meiner Meinung nach ist der Rausschmiss gerechtfertigt. Eine solche Aktion muss Folgen haben, dass nicht weitere Schüler auf die Idee kommen, so einen Schwachsinn zu veranstalten. Ich denke, dass die Schulleitung an diesem Tag in Sachen Organisation und Koordination sehr gut gehandelt hat. Ich hoffe, dass so etwas nicht wieder vorkommt, da es ein äußerst unangenehmer Tag war.

Auf Grund der Patt-Situation lag die endgültige Entscheidung über die weitere Vorgehensweise bei der zuständigen Ministerialbeauftragten Karin Oechslein. Sie bestätigte diesen Montag dann den Beschluss des Disziplinarausschusses, so dass der Schüler nun tatsächlich von der Schule verwiesen wird.    

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