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„Wasser“ im Heimatmuseum – kriegsgefährlich
(Mainburg, ted)Mit einem sehr interessanten Vortrag über Probleme bei der Verteilung knappen Wassers am Jordan begann am Donnerstagabend die Sonderausstellung „Wasser“ im Mainburger Heimatmuseum, getragen vom Rotary-Club. Wasserbauingenieur Prof. Dr. Theodor Strobl von der TU München arbeitet für die jordanische Regierung und kennt sich vor Ort bestens aus. Die Wassernot am Jordan ist ein fundamentales Problem nicht nur für die Trinkwasserversorgung z.B. für Jordaniens Hauptstadt Amman, die nach dem Irakkonflikt auf 3 Mio. Einwohner angewachsen ist, sondern auch für die Bewässerung des Landes, für die Landwirtschaft, für die Ernährungsbasis. Prof. Strobl: „Die Golanhöhen wurden aus wasserstrategischer Sicht von Israel eingenommen und nicht mehr herausgegeben“. Die Palästinenser zählten zur Zeit der Gründung Israels 3,5 Mio. Personen – heute inzwischen 17 Mio. Es wurden immer mehr Entnahmen für die Bewässerung gebaut, so dass heute das Tote Meer im Wasserspiegel um 25 Meter gesunken ist. Beim Siedlungsbau wird Grundwasser (durch Brunnen) entnommen, so dass das Grundwasser sinkt. Palästinensern ist von den israelischen Besetzern aber verboten, ihre Brunnen tiefer zu bohren. Es gibt aber auch Hoffnung. So plant ein amerikanischer Ingenieur, Meerwasser in das tiefer gelegene Tote Meer zu leiten, und die gewonnene Energie zur Meerwasserentsalzung einzusetzen. Nur so kann der Konflikt entschärft werden. Bevölkerungswachstum schafft einen zentralen Faktor bei Wasserproblemen. Kommt es zur Bedrohung der Lebensgrundlage, ist Krieg unvermeidbar. Prof. Strobl: „Diese Probleme gehen uns an, weil dort die Wiege der Menschheit und der Zivilisation steht“. Auch im Kaschmir-Konflikt ging es um Wasserressourcen. Die Ausstellung läuft bis zum 13. März 2011. |
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