HVG wählt Vorstand und Aufsichtsrat
(, )Mainburg, 8.2.2010 (st). Traditionell lud die Hopfenverwertungsgenossenschaft e. G. zur Vertreterversammlung in die Mainburger Stadthalle ein. Die Veranstaltung verlief ruhig und ohne Zwischenfälle, ebenso ohne große Überraschungen.
Vorstand und Aufsichtsrat wurden von den 88 anwesenden Vertretern erwartungsgemäß einstimmig entlastet, und so konnten die Wahlen zügig durchgeführt werden. Da inzwischen ein dreijähriger Wahlturnus im Vorstand besteht, stellte sich Vorstandsmitglied Wolfgang Forstner zur Wiederwahl. Er ist bereits seit 25 Jahren ehrenamtlich für die HVG tätig und verfügt über entsprechende Kompetenz, Diplomatie und Fingerspitzengefühl. 87 Wahlzettel wurden abgegeben, davon 82 Ja-Stimmen ausgezählt (fünf Stimmen waren ungültig.
Satzungsgemäß schied auch in diesem Jahr aus dem Aufsichtsrat ein Drittel der Mitglieder aus: Adolf Schapfl, Lorenz Stanglmair, Josef Brummer, Ignaz Pöppel, Emil Berthold und Simon Locher. Die sechs Hopfenbauern, die bereits seit einigen Jahren bei der HVG in Verantwortung sind, stellten sich zur Wiederwahl. Während sich die Kandidaten vorstellten, erhielt einer von ihnen – Ignaz Pöppel – mit Stefan Eisenrieder aus Oberpindhart überraschend einen Mitstreiter. Trotzdem änderte sich per se nichts: Emil Berthold wurde mit 88, Josef Brummer mit 84, Simon Locher mit 84, Ignaz Poppel 46, sein Kontrahent Stefan Eisenrieder 32, Adolf Schapfl und Lorenz Stanglmair mit je 77 Stimmen wiedergewählt.
Zum Geschäftsjahr 2009/2010 berichtete Vorstandsvorsitzender Dr. Johann Pichlmair u. a. von der negativen Entwicklung als Folge der Weltwirtschaftskrise: Der Weltbierausstoss war erstmals seit 20 Jahren stetigen Wachstums gesunken. Der rückläufige Hopfenbedarf wurde zudem durch den Einsatz von isomerisierten Produkten erheblich verstärkt. Für das Braujahr 2010 gehen jedoch erste Prognosen wieder von einem leichten Anstieg von 1,5 Prozent aus.
Trotz des verheerenden Hagelschlags wurden 2008 und 2009 zwei extrem gute Ernten hintereinander eingefahren – mit der Folge, dass nach der Hopfenknappheit aus der Saison 2007 ein rechnerischer Überschuss von zwei Drittel eines Weltjahresbedarfs entstanden ist.
Für das Geschäftsjahr 2010/2011 rechnet der HVG-Vorstandsvorsitzende mit einer Stagnation in den großen Bierregionen Westeuropa und Nordamerika. Damit werde auch der Hopfenbedarf kurzfristig nicht steigen. Bereits im zweiten Jahr in Folge sind die Freihopfenpreise bei den großen Bittersorten miserabel; die Situation bei den Aromasorten scheint etwas besser zu sein. Dennoch, so warnte Dr. Pichlmair eindringlich, sei der Weg zur Überproduktion ein sehr kurzer. Es zeichne sich ab, dass die kommenden Jahre nicht gerade einfach werden, schloss der Vorstandsvorsitzende seine Prognose ab. Er getraue sich aber nicht zu sagen, wenn die Normalität wiederkommen werde. Zumal beim Hopfen eher die Extreme an der Tagesordnung seien – oder besser der Wahnsinn?
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