Ein Pferdeunterstand vorm Bürgergarten
(Wolnzach, lot)
Ganz weit hinten auf der langen Liste der Tagesordnung stand ein Gestaltungsentwurf zum Bürgergarten, der im Bauausschuss vorgestellt wurde und zu ausführlicher Diskussion Anlass lieferte. Hauptsächlich Polizei und Rettungsdienste einschließlich Feuerwehr profitieren von der Erweiterung des Antennenträgers am Nelkenweg, die das Staatliche Bauamt Ingolstadt mitteilte. Da das Gremium bei dieser Maßnahme kein Einspruchsrecht habe, bat der Bauausschuss die Verwaltung, der Behörde mitzuteilen, dass man auf Grund von strahlungstechnischen Bedenken nicht mit der Anlage einverstanden sei. |
Anschließend an den östlichen Parkplatz am Schwimmbad wird die Gemeinde 56 zusätzliche Stellplätze anlegen. GR Schechinger fragte nach dem geplanten Untergrund und reagierte auf die Antwort „Schotter“ leicht resigniert: „Also nicht markiert, schade!“ Wegen des „g’schlamperten“ Parkverhaltens deutscher und in diesem Falle Wolnzacher Autofahrer müsse man also davon ausgehen, dass auf 56 geplanten Plätzen durchschnittlich 40 Fahrzeuge Platz finden werden. Der Vorschlag, den Platz zu teeren, um Markierungen anbringen zu können, werde wohl am Einspruch des Wasserwirtschaftsamtes abprallen, vermutete Bürgermeister Machold und wies beiläufig darauf hin, dass das einheimische Parkverhalten nicht „g’schlampert“, sondern eher von Großzügigkeit geprägt sei. GR Breitner konnte sich auch für geschotterten Untergrund kostengünstige Lösungen vorstellen und GR Trapp schlug vor, wenigstens die Ränder der Parkreihen zu markieren, um dem Autofahrer „die Richtung“ vorzugeben. Fest der Meinung, dass die einzelnen Parkplätze explizit gekennzeichnet werden sollten, zeigte sich GR Siegmund. Gegen Ende der relativ langen Bauausschusssitzung präsentierte die Verwaltung einen Gestaltungsentwurf der Künstlerin Nathalie Ponsot für den Bürgergarten neben der Evangelischen Kirche. Rund um eine kleine Wasserfläche schlägt der Plan u.a. einen Ringweg aus Mineralschotter, einen Kräuter- und Steingarten und eine Spielwiese vor; die Realisierung würde sich auf ca. 70 000 € belaufen. |
GR Siegmund regte an, mit einheimischen Gartenbaubetrieben Kontakt aufzunehmen und diesen jeweils eine bestimmte Fläche zur Verfügung zu stellen, die sie als persönliches „Schaufenster“, als Aushängeschild gestalten könnten. GR Thalmeir-Bichler mochte kein „Flickwerk“ haben und plädierte für professionelle Planung. Nathalie Ponsot sei Künstlerin und keine Landschaftsplanerin, und außerdem liege seit längerem ein Grundplan des Büros Kindhammer zum selben Thema vor, dessen Realisierung auch nicht mehr koste. GR Brummer äußerte kurz, er spüre es im Abdomenbereich, wenn er „70 000“ hört. Unbeeindruckt davon brach GR Trapp eine weitere Lanze für eine konzeptionelle Überplanung: „Wir können nicht jedem Betrieb einfach so eine Fläche zur Verfügung stellen“, und schloss nicht aus, dies in Absprache mit den sich beteiligenden Firmen durchzuziehen. Nachdem beschlossen war, die „70 000“ in den Haushalt aufzunehmen, damit die ersten Arbeiten beginnen können, forderte GR Thalmeir-Bichler noch einmal eine professionelle Planung für die „letzte grüne Oase“, die ja von den Bürgern auch angenommen werden soll: „Drum heißt’s ja Bürgergarten!“ Bürgermeister Machold beruhigte: Sie könne sich darauf verlassen, dass sich die Firmen und eventuell Vereine, die sich daran beteiligen, sicher absprechen, damit das Ganze „ein Gesicht hat“. Dem hinzuzufügen bleibt uns nur noch das alte Eskimo-Sprichwort: „Ein tolles Leben verspricht ein schönes Gesicht“. |
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