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Bluesige Dämonen: „Grigoli“ beim Stil-Wirt
(Wolnzach, lot)Folk-Rock war angekündigt beim Stil-Wirt, und dass „Grigoli“ böse Dämonen sind, stellte sich bald als Gerücht heraus. Doch dass der Blues nicht erst mit den bairischen Texten die musikalische Herrschaft übernahm, war den zahlreichen Gästen in der Gaststube an der Wendenstraße schon nach den ersten Takten klar, die zwei brillante Musiker ihren Gitarren entlockten. Den Part der „Vorband“ übernahmen Arvid Lindenau und Phil Handl. Während Phil aus seinem „Cajón“, dieser Kistentrommel, zwischen die Beine geklemmt, die perfekte Percussion zauberte, begeisterte Arvid die Musikliebhaber nicht nur an Klavier und Gitarre, sondern vor allem mit seinen exzellenten Texten – und es war erfrischend zu sehen, wie Georg „Muskel“ Appels Klavier, das sonst ein eher bescheidenes Dasein in seiner Kneipe fristet, von zwei 15-jährigen Musikern in ihren Auftritt einbezogen wurde. „Grigoli“ sind zwei Gitarristen aus Ilmmünster, die sich dem Folk-Rock verschrieben haben. „Dämonen“ heißt einer ihrer Songs, deren deutsche Texte Georg Brandmeier und Oliver Miller alle selbst schreiben. Um das Geheimnis ihres Namens zu lüften, muss man nur wissen, dass Oliver seinen Freund Georg als Kind „Grigl“ nannte. Ihr Folk-Rock füllte den Stilwirt mit einem bluesigen Hauch, und so meisterlich beherrschten die Beiden ihre Instrumente, dass man es kaum fassen mochte, als sich ihre Texte als mindestens ebenbürtig erwiesen: sozialkritisch, mit sarkastischem Humor gewürzt und von feinfühliger Lyrik getragen. Nur manchmal gerieten die Songs einen Tick zu schwermütig, doch spätestens dann, als sie mit einigen bairischen Texten quasi heimisch wurden, entfaltete sich auf dem fein gewebten Teppich der musikalischen Melancholie das Pflänzchen Lebensfreude zu erkennbarer Pracht. Erst lange nachdem der FC Bayern an diesem Abend gegen den FC Schalke verloren hatte, schlugen die beiden endgültig den Schlussakkord, und die Gäste hatten, Bayern-Fan hin oder her, auf jeden Fall einen herausragenden musikalischen Abend gewonnen. Dämonisch gut – und unser Lieblingslied ist ab jetzt „Frau Dr. Ralli“. http://grigoli.georg-b.de/ |
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